Windkraftriesen für Bardowick

Betreiber informieren über geplantes Bürgerwindkraftgebiet mit 200 Meter hohen Anlagen 

Bardowick, 19.11.2014 - Bei Bardowick soll ein "Bürgerwindpark" mit acht 200 Meter hohe Windkraftanlagen entstehen. Über den aktuellen Planungsstand informierten gestern die Dienstleistungs- und Projektentwicklungs-GmbH des Bauernverbandes Nordostniedersachsen (BVNON) und die Bürgerwindpark Bardowick Projektentwicklungsgesellschaft bei einer Veranstaltung im Schützenhaus Bardowick über den aktuellen Planungsstand. Mehr als 150 Interessierte waren gekommen.

Auf einer rund 130 Hektar großen Fläche westlich der Hamburger Landstraße in Höhe des Gewerbegebietes Wittorfer Heide sollen die Anlagen gebaut werden. Nach Einschätzung von BVNON-Geschäftsführer Wolf Winkelmann könnte die Anlage Ende 2016 in Betrieb gehen.

Der geplante Bürgerwindpark liegt in einem Dreieck zwischen der Autobahn 39 nahe der Anschlussstelle Handorf und den Straßen Im Kuhreiher sowie In der Nikolaihöfer Heide. Der Abstand zur nächsten Wohnbebauung soll 800 beziehungsweise 1000 Meter betragen. Die nächstgelegene Siedlung ist rund 500 Meter von den geplanten Windkraftanlagen entfernt.

Das Areal im Bardowicker Bruch sieht der Landkreis Lüneburg als Vorrangfläche für die Windenergie-Erzeugung in seinem Regionalen Raumordnungsprogramm vor, das seit 2010 überarbeitet und vom Kreistag voraussichtlich im dritten Quartal 2015 beschlossen wird. Samtgemeinde und Flecken Bardowick sollen parallel die jeweiligen Verfahren der Bauleitplanungen durchführen.

Bereits gegründet wurde die Bürgerwindpark Bardowick Projektentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG. Gesellschafter sind die Samtgemeinde und 14 Bewohner aus verschiedenen Orten der Samtgemeinde. Partner ist der BVNON mit seinen 100-prozentigen Tochtergesellschaften BVNON Windkraft GmbH und BVNON Dienstleistungs- und Projektentwicklungs-GmbH. Die drei Geschäftsführer der Bürgerwindpark Bardowick Projektentwicklungsgesellschaft sind Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Luhmann, Maren Vick und Helmut Gehrdau. 

In der Veranstaltung nahm BVNON-Geschäftsführer Wolf Winkelmann zu den Fragen der Anwesenden Stellung: "Die gesamte Wertschöpfung bleibt in der Region - alle können profitieren. Nach Abschluss der Projektentwicklung haben alle Bürger die Möglichkeit, sich finanziell am Bürgerwindpark zu beteiligen. Die Kosten der Projektentwicklung werden von der Samtgemeinde und den 14 Gesellschaftern getragen - dafür erhalten diese eine Risikovergütung. Die BVNON Dienstleistungs- und Projektentwicklungs-GmbH wird für die erbrachten Dienstleistungen bezahlt", berichtet Wolf Winkelmann.

"Unser Ziel ist es, am vorhandenen Standort einen möglichst hohen Stromertrag bei bestmöglicher Wirtschaftlichkeit zu generieren", sagt Winkelmann. Die Wirtschaftlichkeit sei bei acht großen Windenergieanlagen am besten, weil die Windgeschwindigkeit mit zunehmender Höhe überproportional ansteige. "Ein weiterer Vorteil der großen Windenergieanlagen ist, dass diese deutlich langsamer drehen und damit ruhiger wirken. Auch das Landschaftsbild wird durch einige große Windenergieanlagen weniger beeinflusst als durch viele kleine Windenergieanlagen.“ 

Zur Frage der Auswirkungen durch Schall und Schattenwurf erklärt Winkelmann: "Grundsätzlich entstehen immer Schall und Schatten, wenn Windenergieanlagen errichtet werden. Wir haben für die in Frage kommenden Windtypen Berechnungen durchgeführt. Hieraus wird deutlich, dass Schall und Schattenwurf der Anlagen keine Probleme bereiten werden.“ Auch die Aussicht auf den Bardowicker Dom soll nicht beeinträchtigt sein, dies hätten computersimulierte Darstellungen gezeigt.