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Wenig Verstöße beim Blitzmarathon

Mehr Raser in der Region als im Landesdurchschnitt  

Lüneburg, 18.04.2015 - Deutlich mehr Raser als im Landesschnitt (2,81 Prozent) verzeichneten die eingesetzten Polizeibeamten im Bezirk der Polizeidirektion (PD) Lüneburg. Knapp 4,6 Prozent der kontrollierten Verkehrsteilnehmer fuhren zu schnell. Dennoch verhielten sich die Verkehrsteilnehmer beim 3. bundesweiten Blitzmarathon auch im Bereich der PD Lüneburg insgesamt erfreulich diszipliniert, so die Bilanz der Polizei.

In der Zeit von 6 Uhr bis Mitternacht überwachten am 16. April fast 170 Ordnungshüter an 87 verschiedenen Kontrollstellen im Bezirk der Polizeidirektion Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Uelzen und Stade) die Geschwindigkeit. Die Ergebnisse für Niedersachsen in Zahlen:

  • Polizeibeamte im Einsatz: ca. 170
  • Messorte im Bezirk der PD Lüneburg: 87
  • Kontrollierte Fahrzeuge: 13.591
  • Geschwindigkeitsüberschreitungen im Verwarngeldbereich: 507
  • Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bußgeldbereich: 116

Im Bereich der Polizeiinspektion Lüneburg (Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen) ahndete die Polizei mobil sowie an 26 Kontrollorten 277 Geschwindigkeitsverstöße, wobei davon 90 Prozent im Verwarngeldbereich lagen. Auch richtige Raser hielten sich an diesem Tag zurück, so dass kein Verstoß im Fahrverbotsbereich lag. Insgesamt waren im Verlauf des Tages zu wechselnden Zeiten fast 50 Polizisten im Einsatz und wiesen auch auf die Gefahren durch zu schnelles Fahren hin.

Der Blitzmarathon war Donnerstagmorgen um 6 Uhr gestartet und wegen der zentralen Gedenkfeier in Köln für die Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen um Mitternacht zu Ende gegangen - und nicht wie in der Vorjahren erst nach 24 Stunden. An landesweit 516 Messorten kontrollierten ungefähr 750 Polizisten sowie fast 80 kommunale Beschäftigte insgesamt etwa 184.000 Verkehrsteilnehmer. Dabei wurden 5.165 Tempoverstöße gezählt, was einer Beanstandungsquote von 2,81 Prozent entspricht. Beim ersten bundesweiten Blitzmarathon im Herbst 2013 lag diese Zahl bei 3,14 Prozent, bei der zweiten bundesweiten Aktion im Herbst 2014 bei 3,49 Prozent. An vergleichbaren Tagen - ohne angekündigte Kontrollen - errechnet die Polizei meistens eine Quote von etwa 11 Prozent.

Die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße im Verwarngeldbereich (bis 35 Euro) liegt mit 3.833 gegenüber dem letzten Blitzmarathon im Herbst (3.338) erkennbar höher. Die Anzahl der Verstöße im Bußgeldbereich (ab 40 Euro mit Punkten) hat ebenfalls zugenommen. Hier zählte die Polizei 1.332 Verstöße gegenüber 975 im vergangenen September. Mit einem Fahrverbot müssen 91 Autofahrer rechnen, bei der letzten Aktion waren es noch 35 Verbote. Mit zu hohem Tempo wurden beim ersten bundesweiten Blitzmarathon vor zwei Jahren 3.559 von rund 112.000 kontrollierten Verkehrsteilnehmern gemessen. Die Zahl der Verstöße im Verwarngeldbereich betrug damals 2.688 und im Bußgeldbereich 871 Verstöße, 62 Mal wurde ein Fahrverbot verhängt.

Einige außergewöhnliche Fälle gab es auch:
In der Region Hannover war ein Autofahrer doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt. Auf einer Bundesstraße wurde er in einer 70-er Zone mit Tempo 140 gemessen.
Im Landkreis Hildesheim bei Sorsum fuhr ein Motorradfahrer auf der Bundesstraße 1 statt der erlaubten 70 Kilometer pro Stunde mit Tempo 159.
Bei einem 50-jährigen Golffahrer aus Wolfsburg ist neben einem Geschwindigkeitsverstoß auch noch ein Strafverfahren eingeleitet worden. Er war an der Bundesstraße 248 zunächst fast 50 Stundenkilometer über dem erlaubten Tempo 100. Bei der Kontrolle stellte die Polizei fest, dass der Fahrer unter Einfluss von Kokain hinterm Steuer saß.

Im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheitsinitiative 2020 (VSI 2020) wird es in Niedersachsen auch zukünftig weitere intensive Kontrollen geben. Ziel der VSI 2020 ist es, die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten in Niedersachsen bis zum Jahr 2020 um ein Drittel zu reduzieren. Der besondere Schwerpunkt liegt dabei auf den Landstraßen, da hier seit Jahren regelmäßig zwei Drittel und mehr der Unfalltoten zu beklagen sind.