Tostergloper Kunstprojekt unter den Top Ten

Projekt "AMBULANZ" des Kunstraums Tosterglope für BKM-Preis 2012 nominiert

Tosterglope, 16.06.2012 - Der Kunstraum Tosterglope e.V. wurde am vergangenen Dienstag mit seinem Projekt "AMBULANZ - Kunstvermittlung auf dem Lande" für den BKM-Preis Kulturelle Bildung 2012 des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, nominiert. Damit gehört das Projekt AMBULANZ zu den bundesweit zehn für diesen Preis nominierten Projekten der Kulturellen Bildung 2012.

"Wir freuen uns - und zittern ein wenig", sagte Johannes Kimstedt, Künstlerischer Leiter des Kunstraum Tosterglope, nach der Nominierung. Der Verein wurde 2002 gegründet und hat sich die "Förderung und Pflege von Kunst und Kultur, insbesondere auch in Zusammenarbeit mit Jugendlichen" zur Aufgabe gemacht. Dazu veranstaltet der Verein regelmäßig Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Jugendfreizeiten und -kurse und lädt zu Vorträgen und Diskussionen ein.

Vorgeschlagen wurde das jetzt nominierte Projekt über den Landkreis Lüneburg vom Deutschen Landkreistag und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Eine Fachjury hatte in ihrer Auswahlsitzung am 16. Mai 2012 die zehn eindrucksvollsten Projekte aus über 120 Vorschlägen ausgewählt.

Die Preisverleihung findet am 11. September 2012 in der Stiftung Genshagen statt. Dort wird Kulturstaatsminister Neumann die Auszeichnung an die diesjährigen Preisträger überreichen.

Mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung honoriert der BKM seit 2009 jährlich hervorragende, modellhafte Projekte der künstlerisch-kulturellen Vermittlung. Sowohl die kulturellen Einrichtungen selbst als auch ihre Kooperationspartner, Zuwendungsgeber und potentielle Nutzer sollen durch den Preis ermutigt werden, der kreativen Vermittlung von Kunst ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen. Der Preis ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. In der Regel werden drei Preise verliehen.

Zu den zehn bemerkenswertesten Projekten des Jahres 2012 gehören (in alphabetischer Reihenfolge):

  • „AMBULANZ – Kunstvermittlung auf dem Lande“ des Kunstraum Tosterglope e.V.,
    ein Vermittlungsnetz, um im ländlichen Raum künstlerische mit schulischen Strukturen zu verknüpfen und in der Öffentlichkeit spielerisch zu intervenieren.

  • „Auf Augenhöhe“ der Stiftung Kunsthalle Emden,
    acht Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren wurden zu Kuratoren, indem sie nach einem Workshop im Depot des  Museums recherchierten und anschließend gemeinsam einen Ausstellungsraum für Kinder gestalteten.

  • „Feuergriffel“ der Stadtbibliothek Mannheim,
    ein deutschlandweit einzigartiges Stadtschreiberprojekt für Autorinnen und Autoren der Kinder- und Jugendliteratur.

  • „Forschungstheaterprogramm“ des Fundus Theaters Hamburg,
    dessen szenisches Labor sich der Forschung zwischen Kindheit, darstellender Kunst und Wissenschaft widmet und in dem mit „Echte und andere Piraten“ sowie „Kinderbank“ innovative Produktionen entstanden sind.

  • „Hörpol“ von Hans Ferenz,
    ein sparten-, generations- und bildungsschichtenübergreifendes Projekt über die Geschichte jüdischen Lebens in Berlin, das sich Jugendliche über MP3-Player oder Handys an 27 Orten – angeregt durch Zeitzeugenaussagen, musikalische oder literarische Beiträge – selbständig erschließen können.

  • „Jung und neugierig – Beethoven für Azubis“ der Internationalen Beethovenfeste Bonn,
    ein Vermittlungsprojekt, in dem unter Einbeziehung der regionalen IHK Azubis in einem ganztägigen Percussion-Workshop auf einen gemeinsamen Konzertbesuch beim Beethovenfest 2011 vorbereitet wurden.

  • „Kinder der Zeit – Zeugen wider Willen (?)“ des theaters der jugend paderborn,
    ein Geschichtsprojekt, in dem Jugendliche und junge Erwachsene aus Deutschland, Polen und Tschechien mit Hilfe von Zeitzeugen ein Theaterstück über die Zeit von 1933 bis 1950 erarbeitet haben.

  • „Ran an die Quellen!“ des Instituts für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation Wolfsburg,
    ein fantasievoller Ansatz, in dem mit unterschiedlichen künstlerischen Formaten die Quellen des Stadtarchivs erschlossen wurden, um regionale Geschichte zu erkunden.

  • „SchlimmCity“ des Kultur im Ringlokschuppen e.V.,
    ein Projekt der sozialen Intervention, in dessen Rahmen in einer durch verwaiste Ladenlokale und schwierige Einkommens- und Beschäftigungsverhältnisse geprägten Innenstadt von Mülheim an der Ruhr eine künstlerische Bestandsaufnahme zur Funktion der Innenstädte und der öffentlichen Räume unternommen wurde.

  • „TamiDos“ des Hans Otto Theaters Potsdam,
    ein über viele Jahre erprobtes Format, in dem mit der experimentellen Methode des „Shadow Interpreting“ vier Vorstellungen pro Jahr für stark hörgeschädigte Menschen durchgeführt werden, wobei durch die Kombination von Theaterspiel und Gebärdensprache eine eigene Kunstform entsteht.