Gellersen bleibt Samtgemeinde

Südergellersen und Westergellersen sagen Nein zur Einheitsgemeinde

Reppenstedt, 15.11.2014 - Aus der Traum von einer Einheitsgemeinde Gellersen. Am Donnerstag, 13. November, lehnten die Räte in Südergellersen und Westergellersen die Pläne zur Bildung einer Einheitsgemeinde ab. Andreas Bahlburg, Bürgermeister von Südergellersen und ehrenamtlicher Gemeindedirektor, zog unmittelbar nach der Abstimmung Konsequenzen und legte seine beiden Ämter nieder. Die Räte von Reppenstedt und Kirchgellersen hatten zuvor einstimmig für die Bildung einer Einheitsgemeinde Gellersen votiert.

Im prall gefüllten Dorfgemeinschaftshaus Südergellersen hatte Bürgermeister Bahlburg noch vor der Abstimmung deutlich gemacht: Wer dem klaren Ergebnis der Bürgerbefragung vom 12. Oktober folgen wolle, müsse mit “Nein” stimmen. Sein Stellvertreter Lutz Tetau verlas eine Erklärung, dass er sich in der Abstimmung dem Bürgerwillen beugen werde, und der lautete nach geheimer Abstimmung: Vier Stimmen für, sechs gegen die Einheitsgemeinde. Malte Fuhrberg, Ratsherr der Grünen, hatte zuvor wegen der aufgepeitschten Stimmung im Dorf geheime Abstimmung beantragt, die dann auch durchgeführt wurde.

In einer persönlichen Erklärung machte Andreas Bahlburg anschließend deutlich, wie sehr ihn die Art der Auseinandersetzung in den letzten Wochen persönlich getroffen habe. Das klare Nein bei der Bürgerbefragung bezieht er auf seine Politik, “denn ich habe mich stark in die Arbeitsgruppe zur Einheitsgemeinde eingebracht und stehe hinter deren Empfehlung, dass der Zusammenschluss in einer Einheitsgemeinde auch für Südergellersen das beste wäre. Die Bürger haben klar gesagt, dass sie diese Politik nicht wollen. Deshalb lege ich ab sofort mein Amt als Bürgermeister und als ehrenamtlicher Gemeindedirektor nieder.” 

Auch Westergellersen sagt Nein

Zeitgleich ging auch in Westergellersen die Abstimmung über die Bühne. Das Ergebnis fiel sogar noch deutlicher aus. Hier stimmten nur zwei Ratsmitglieder für die Einheitsgemeinde, sieben waren dagegen. “Ein Abend der verspielten Chancen,” fand der grüne Samtgemeinderatsherr Wolfgang Krüger.

Abstimmungsprobleme oder Absicht? Bereits um 19 Uhr, also vor den Abstimmungen in Südergellersen und Westergellersen, waren die Räte in Reppenstedt und Kirchgellersen zusammengekommen. 

Reppenstedt und Kirchgellersen dafür

In Reppenstedt hatten Redner aller Parteien ihren Wunsch nach der Einheitsgemeinde bekräftigt. Der Wunsch nach geheimer Abstimmung wurde mit einer 8:8-Abstimmung abgelehnt. Das folgende offene Votum durch Handzeichen fiel einstimmig aus. Bürgermeister Jürgen Backhaus freute es. Ein offene Abstimmung gab es auch in Kirchgellersen, bei einer Enthaltung fiel auch hier die Entscheidung einstimmig.

Die Beschlüsse von Reppenstedt und Kirchgellersen bleiben allerdings folgenlos, da sämtliche vier Gemeinden der Bildung einer Einheitsgemeinde hätten zustimmen müssen. Auch der Samtgemeinderat kann jetzt auf eine Abstimmung am 24. November verzichten.