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Transparente gegen die Bundeswehr

Kletterer demonstrierten gegen den Rückkehrerappell auf dem Lüneburger Marktplatz

Kletterer protestieren mit Transparenten an der Karstadt-Fassade gegen den Rückkehrer-Appell auf dem Lüneburger Markt. Foto: nghLüneburg, 30.03.2017 - Mit einer Banner-Aktion an der Karstadt-Gebäudefassade am Lüneburger Marktplatz demonstrierten am heutigen Donnerstagnachmittag Kletterer gegen den dort durchgeführten Rückkehrerappel für von Auslandseinsätzen zurückgekehrte Soldaten der Bundeswehr. Sie entrollten Transparente und protestierten gegen das Zeremoniell, an dem rund 1500 Zuschauer sowie Ehrengäste teilgenommen hatten. Einheiten des Sonder-Einsatz-Kommandos (SEK) sorgten für eine Beendigung der Aktion. 

"Die internationalen Einsätze dienen nicht der Friedenssicherung, Menschenrechten oder dem Kampf gegen den Terrorismus. Tatsächlich geht es bei den Militäreinsätzen in erster Linie um wirtschaftliche und machtpolitische Interessen sowie Profite für die Rüstungsindustrie", kritisierten die Demonstranten im Anschluss an die Verstaltung. Zugleich versuchten sie, die Anerkennung der Lüneburger für den gefahrvollen Einsatz der hier stationierten Soldaten unter anderem in Mali, im Sudan oder in Afghanistan in die Tradition des Dritten Reiches zu stellen: "Sei es Reichs- oder Wehrmacht oder heute die Bundeswehr, die in Lüneburg stationierten Militäreinheiten suchten immer wieder die Öffentlichkeit, um Zustimmung für ihre Kriegspolitik zu erlangen und Soldatentum und Krieg zu glorifizieren." 

Das Zeremoniell selbst blieb davon unberührt. Im Gegenteil: Viele Lüneburger waren gekommen, um an dem Rückkehrerappell teilzunehmen. Die Aktion nahmen die meisten nur am Rande wahr. Auch auf Facebook äußerten viele ihre Anerkennung für den geleisteten Dienst und die unversehrte aller Soldaten.