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Kita-Kinder müssen draußen bleiben

Gewerkschaft beschließt unbefristeten Streik in städtischen Einrichtungen - Stadt informiert über Notbetreuung

Auch die Kita Stadtmitte wird bestreikt, die Gewerkschaft Verdi fordert deutlich mehr Lohn für die Erzieherinnen. Foto: LGheuteLüneburg, 05.05.2015 - Kita-Eltern drohen ab Freitag schwere Zeiten, zumindest dann, wenn sie ihr Kind in einer städtischen Einrichtung untergebracht haben. Die Gewerkschaft dbb hat sich für einen unbefristeten Streik entschieden, davon sind auch die städtischen Kindertagesstätten in Lüneburg betroffen. Auch bei den Gewerkschaften Verdi und GEW wird mit einer Zustimmung zum Streik gerechnet. Die Stadtverwaltung informiert morgen, 6. Mai, um 20 Uhr im Huldigungssaal des Rathauses über Möglichkeiten der Notbetreuung.

Wer der Einladung morgen nicht folgen kann, muss sich dennoch nicht sorgen: Die Teilnahme hat keinen Einfluss auf die Vergabe von Betreuungsplätzen. Alle Infos des Abends werden im Laufe des Donnerstag auf www.hansestadtlueneburg.de eingestellt und am Freitag weiter aktualisiert. Eltern können sich außerdem an die Leiterinnen ihrer Kitas wenden, sie sind auch Ansprechpartner für Eltern, wenn es um die konkrete Notbetreuung geht.

Pia Steinrücke, Bildungs- und Sozialdezernentin der Hansestadt, erklärt: "Wir möchten den Eltern Informationen geben, damit sie sich, so gut es geht, auf das kommende Szenario einstellen können. Auch ist mir der Austausch wichtig, um festzustellen, wo Eltern und Stadt gemeinsam zur Linderung der streikbedingten Folgen beitragen können." In Hannover, so Steinrücke, habe die Gewerkschaft Verdi der Stadt als Träger angeboten, eine Notfallversorgung für jedes 10. Kind vorzuhalten, ein ähnliches Angebot sei für Lüneburg auch vorbesprochen worden. "Allerdings sind daran sehr strenge Vorgaben geknüpft. Wir gehen davon aus, dass wir in Eigenregie mit den Erzieherinnen, die dazu bereit sind, eine bessere Betreuungsquote erreichen und dabei flexibel bleiben, was zum Beispiel die Standorte für die Betreuung angeht."

Welche städtischen Krippen, Kitas und Horte wann genau geöffnet oder geschlossen haben oder eine Notbetreuung in welcher Form anbieten, kann die Hansestadt Lüneburg erst am Freitag bekannt geben. Die Zeit bis dahin wird von Kita-Leiterinnen und Fachverwaltung genutzt, um auszuloten, wie der jeweilige Bedarf bei den Eltern ist.

Thomas Wiebe, Bereichsleiter für Bildung und Betreuung bei der Hansestadt Lüneburg, erläutert: "Bei der Vergabe der Notbetreuungsplätze sollen die Eltern vorrangig berücksichtigt werden, die zum Beispiel alleinerziehend sind oder beide voll berufstätig, ohne Großeltern oder Familie, die einspringen kann." Besonders schwierig sei es, für die Krippenkinder eine Notbetreuung durch ihnen bekannte Bezugspersonen zu ermöglichen. Über diese und andere Fragen will die Stadt im Rathaus informieren.