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Vamos weicht Leuphana-Neubau

Hansestadt, 12.03.2012 - Die Bauarbeiten für den Libeskind-Bau auf dem Gelände der Leuphana Universität Lüneburg können wie vorgesehen noch in diesem Monat beginnen. Verhandlungen zwischen der Universität und den Betreibern der Vamos Kulturhalle über die dafür nötige Nutzung einer Freifläche sind heute erfolgreich abgeschlossen worden, teilte die Universität mit. Der für die Halle bestehende Mietvertrag soll nun vorerst um ein Jahr bis Ende 2015 verlängert werden.

Die Betreiber der Vamos Kulturhalle auf dem Campus der Leuphana hatten vor acht Jahren auf einer Freifläche vor dem Gebäude ein Freiluftfoyer, den sogenannten Biergarten, angelegt. Ein Teil davon war den Plänen der Universität für den Bau ihres neuen Zentralgebäudes im Weg. Die Fläche gehört zwar ebenso wie das Gebäude der Universität, war aber durch einen Pachtvertrag den Vamos-Betreibern unentgeltlich bis Ende 2014 überlassen worden.

Die Vertragsparteien verständigten sich jetzt darauf, dass ein Teil der Freifläche mit sofortiger Wirkung an die Universität zurückgegeben wird. Im Gegenzug erhält der Betreiber Campus Management eine finanzielle Entschädigung für entgangene Gewinne aus dem Biergartenbetrieb. Über die Höhe der Entschädigung, die den Berechnungen eines vereidigten Wirtschaftsprüfers folgt, haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

"Ich freue mich über die Einigung, die wir in dieser Form erwartet haben. Es bleibt dabei, dass wir unseren Zeitplan für den Bau einhalten können", sagte Holm Keller, hauptberuflicher Vizepräsident der Leuphana. Auch für das Vamos gebe es nun eine klare Perspektive und ausreichend Zeit, alle Optionen für den weiteren Betrieb zu prüfen. Im Zuge der Verhandlungen verständigten sich Universität und Campus Management auch darüber, dass die Universität bis zum 31. Oktober 2013 Liegenschaften auf dem Campus Scharnhorststraße ankaufen kann, die sich derzeit im Besitz von Campus e.V. bzw. der Campus Management GmbH befinden. Dabei handelt es sich um das Campus Center, die sogenannte Ladenzeile, und das Gebäude 15, das derzeit als Wohnheim "Campus 1" genutzt wird.

Auch Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge zeigte sich erleichtert über die getroffene Einigung. "Der Bau des neuen Zentralgebäudes kann nun ungehindert vorangehen. Das ist für die weitere Entwicklung der Universität von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig stehen den Lüneburgern die beliebten Veranstaltungsangebote des Vamos weiter zur Verfügung."

Im Februar waren die letzten Zuwendungsbescheide für den Bau des Zentralgebäudes bei der Universität eingegangen. Sie hatte daraufhin unmittelbar den Auftrag für das Ausheben der Baugrube vergeben. Auch die Vorbereitungen für eine europaweite Ausschreibung des Rohbaus haben begonnen.

Das neue, achtgeschossige Zentralgebäude hat eine Gesamtnutzfläche von rund 13.000 Quadratmetern. Es erreicht eine maximale Höhe von fast 37 Metern. Auf einer Grundfläche von 4.700 Quadratmetern entstehen 110.000 Kubikmeter umbauter Raum. Die Forschung nimmt gut die Hälfte des zur Verfügung stehenden Platzes ein. 2.800 Quadratmeter Fläche sind für das Studierendenzentrum mit einem Seminartrakt und einem Auditorium Maximum vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Bau betragen 57,7 Millionen Euro. Er wird gemeinsam finanziert von Europäischer Union, Bundeswirtschaftsministerium, Land Niedersachsen, Hansestadt und Landkreis Lüneburg, katholischer und evangelischer Kirche, Jüdischen Gemeinden, Klosterkammer Hannover und Stiftung Universität Lüneburg.