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Marunde-Cartoons in der Leuphana

Hansestadt, 10.05.2011 - Die Ausstellung "Cartoons von Wolf-Rüdiger Marunde", vorbereitet mit Studierenden im Seminar "Toolbox - Praxis Kultur" unter Leitung von Claudia Jonischkies, zeigt mit 29 Arbeiten einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Werk des Cartoonisten. Die Präsentation ist vom

6. Mai bis 16. Juni 2011 jeweils Mo - Do 8.30 - 21 Uhr, Fr 8.30 - 20 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
im Foyer der Bibliothek der Leuphana Universität Lüneburg

zu sehen.

In der Ankündigung heißt es:

Marunde weiß, was er zeichnet: Er wohnt und lebt auf dem Lande, in einem kleinen 150-Einwohner-Dorf an der Elbe, zwischen Bioland und Gentechnik, Windenergie und Atomkraft, Großbauern und aus den Städten geflohenen Zweitwohnsitzlern. Weite Landschaften und dramatische Wolkenhimmel, schiefe Fachwerkhäuser und klapprige Scheunen, Blumenwiesen und Tümpel: Cartoons von Marunde sind aufwendig gestaltete Malerei, entweder in klassischer Aquarell- und Öltechnik auf Leinwand oder mit dem Computer in Szene gesetzt, opulente Schilderungen einer provinziellen Beschaulichkeit, die manchmal einen gruseligen Nachgeschmack hinterlässt.
Nur fünf Kilometer vom Atommüll-Zwischenlager Gorleben entfernt in einem traumschönen Dorf lebend, weiß Marunde, wie nahe Müll und Idyll beieinander liegen.

Provinz: Das ist für den Zeichner die emotional aufgeladene Landschaft wie auch das entleerte Dorf, das romantische Fachwerkhaus wie der gefegte Bürgersteig einer Serienhausneubausiedlung, ein verschlafener Hafen wie ein Industriegebiet.
Diese Provinz, die manchmal eben schön ist, genauso oft aber auch absurd oder rührend wirkt, ist die Bühne für Marundes Humor, sein Darstellerensemble umfasst die ganze Spannbreite zwischen kompaktem Altbauern und stylishem Jüngling, grüner Witwe und Karrierefrau im werbe-relevanten Alter. Natürlich auch Tiere, die, wie es sich in einer Fabel gehört, nicht nur sprechen können, sondern auch menschliche Schicksale und Nöte teilen.

Marunde-Cartoons würden, wenn man sie kunstwissenschaftlich einordnen will, wohl am ehesten in die Sparte "Komische Kunst" passen. Nicht nur wegen ihrer handwerklich-künstlerischen Qualität, sondern auch wegen ihres eher hintersinnigen und jedoch niemals denunzierenden Humors.
Die Bezeichnung "Künstler" und Formen der künstlerischen Selbstinszenierung lehnt Marunde jedoch für sich selbst ab: Er sieht sich als Satiriker und als Unterhalter, der mit den Mitteln der handwerklich aufwendigen Aquarell- und Ölmalerei versucht, detailgenau die Wirklichkeit zu spiegeln. Marunde Cartoons: realistischer als die Wirklichkeit.

Wolf-Rüdiger Marunde ist seit über dreißig Jahren bundesweit als Cartoonist bekannt und außerordentlich erfolgreich: Zu Beginn der 80er Jahren erste Cartoons, politische Illustrationen und Portraitkarikaturen für den "stern", dann bis Mitte der 90er Jahre Cartoon-Serien für die Frauenmodezeitschrift "Brigitte".
1995 erfolgte der Wechsel als fester Cartoonist von "Brigitte" zu "HÖRZU". Die Serie "Marundes Welt" erscheint seitdem dort jede Woche mit ganzseitigen Cartoons, gemalt in klassischer Aquarell- oder Öltechnik.
Wolf-Rüdiger Marunde wurde 2003 mit dem 1. Preis des Deutschen Karikaturenpreises ausgezeichnet und präsentierte seine Arbeiten seit
1988 in über 40 Einzelausstellungen.
Mit seinen Cartoons erreicht Marunde Woche für Woche bundesweit drei Millionen Menschen.

Mittwoch, 11. Mai, 14.15 Uhr Vortrag von Wolf-Rüdiger Marunde im Rahmen des Seminars "Toolbox - Praxis Kultur" im Komplementärstudium, Uni Campus, Gebäude 14 Raum 1.
Im Anschluss Rundgang durch die Ausstellung im Foyer der Bibliothek und Gespräch mit Wolf-Rüdiger Marunde.
Interessierte innerhalb und außerhalb der Universität sind herzlich eingeladen.

Kontakt:
Kulturbüro des Studentenwerks
Claudia Jonischkies, Tel: 04131- 78 96 321 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.