2.300 Bewerber ringen an der Leuphana um 1.800 Studienplätze
Hansestadt, 21.08.2012 - Mehr als 10.000 Bewerber um ihre rund 1.800 Bachelor-Studienplätze hat die Leuphana Universität Lüneburg für das Wintersemester 2012/2013 registriert. 2.300 von ihnen sind jetzt der Einladung zu einem Zulassungstest gefolgt, mit dem sie ihre Aussichten auf einen Studienplatz in Lüneburg verbessern können. Auch für die Universität zahlt sich das aus, denn sie kann auf diesem Wege besondere Talente unter den Bewerbern ausfindig machen, die über die traditionellen Zulassungskriterien Abiturnote und Wartezeit nicht zum Zuge gekommen wären.
Der Test verlangt den Teilnehmern viel ab: drei Stunden Konzentration auf Kommando. Er erfasst studienbezogene kognitive Fähigkeiten, die für ein erfolgreiches Studium in Lüneburg wesentlich sind. Die Teilnehmer bekommen damit die Chance, wichtige Qualifikationen unter Beweis zu stellen, die in herkömmlichen Zulassungsverfahren unberücksichtigt bleiben.
Zu den Aufgaben gehörte es beispielsweise, Schlussfolgerungen aus Texten abzuleiten, vernetztes Denken und die Fähigkeit zur Strukturierung nachzuweisen oder einen präzisen Sprachgebrauch zu dokumentieren. Solche Fähigkeiten kommen im interdisziplinär ausgerichteten Studienmodell des Leuphana Colleges besonders zum Tragen.
Zusätzlich zum Test konnten Bewerberinnen und Bewerber für die Major Umweltwissenschaften, Environmental & Sustainability Studies und Studium Individuale an Auswahlgesprächen teilnehmen. Der Aufwand dafür ist beträchtlich: Ein 100-köpfiges Team aus Dozenten, studentischen Tutoren und weiteren Mitarbeitern der Universität für die drei Studienfächer war nötig, um diese Herkulesaufgabe zu stemmen.
"Solche Gespräche stellen ein sinnvolles Instrument im Rahmen einer systematischen Auswahl von interessierten, motivierten und geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten dar. Und den Bewerbern bieten sie eine hervorragende Möglichkeit, die Universität, ihre Lehrenden und Studierenden sowie künftige Mit-Studenten kennenzulernen", sagt Camillo von Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Präsidium der Leuphana. Er hat die Auswahlgespräche für das neue, in seiner Form deutschlandweit einmalige Studienangebot "Studium Individuale" geführt und war beeindruckt von den Leistungen und dem Engagement der Bewerberinnen und Bewerber.
Erhebungen der Universität zeigen deutlich, dass durch das neue Verfahren andere Bewerber zugelassen werden als durch das klassische numerus clausus-Modell, bei dem nur die Abiturnote entscheidet. Außerdem reduziert es Benachteiligungen bei der Zulassung, die etwa durch das unterschiedliche Gewicht von Abiturnoten verschiedener Bundesländer und Schularten entstehen. Ein weiterer Effekt: Bewerber, die am Test oder am Gespräch teilgenommen haben, entscheiden sich überdurchschnittlich häufig auch tatsächlich für ein Studium an der Leuphana. Das reduziert den Aufwand der Universität für Nachrückverfahren.