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Streifzüge durch die Stadt des Mittelalters

Neue Ausstellung "Stadtgetümmel" im Lüneburger Salzmuseum

Hansestadt, 31.10.2012 - Am 4. November eröffnet das Salzmuseum eine neue Sonderausstellung mit dem Titel "Stadtgetümmel - Eine Stadt erzählt ihre Geschichte". Gezeigt werden Bilder und Skizzen aus dem Leben einer mittelalterlichen Hansestadt des Lübecker Kunsterziehers, Malers und Autors Heinz-Joachim Draeger. Ergänzt wird die Ausstellung mit Exponaten der Ehefrau Draegers. Die Ausstellung endet am 31. März 2013.

Vielen Lüneburgern wird der 1935 geborene Heinz-Joachim Draeger bereits von seinen zahlreichen Bilderbüchern bekannt sein, in denen er seine Betrachter getreu seinem Wahlspruch "Bilder sagen mehr als tausend Worte" auf einen spannenden Streifzug mit durch die Stadtgeschichte nimmt.

Draeger hat eine ihm ganz eigene Methode entwickelt, in seinen Bildern Geschichte erlebbar zu machen und das Sichtbare anschaulich werden zu lassen. Mit Stift und Pinsel macht er historische Ereignisse und Zusammenhänge deutlich und stellt das bunte Leben in einer Stadt dar.

Besonders die ausgestellten Bilder zum Buch "Von Koggen und Kaufleuten" bilden eine gelungene Ergänzung zu der zur Zeit im Salzmuseum gezeigten Sonderausstellung "Lüneburg - das Salzhaus der Hanse". Draeger versetzt hier seine Betrachter in eine mittelalterliche Hansestadt um 1400. Er führt sie in das Getümmel eines Marktplatzes, geht mit ihnen durch die Gassen und zum Hafen und besucht ein Kaufmannhaus oder die große Kirchenbaustelle. Es wird sogar ein Blick vor die große Stadtmauer geworfen.

Der Künstler hat auf Reisen in viele Hansestädte, beim Besuch von Museen und Ausstellungen zum Thema, beim Durchsuchen von Bildern und Texten nach geeigneten Motiven und Informationen Mappen voller Skizzen zusammengetragen, von denen einige ausgestellt sind. Daraus hat er oft in mühevoller Kleinarbeit die großen Bilder gestaltet; mühevoll, weil es auf viele Fragen keine oder nur ungenaue Antworten gibt und unser Wissen lückenhaft bleiben muss, wo Zeitdokumente fehlen. "Um diese Lücken zu füllen, muss man die Fantasie zu Hilfe nehmen, da weiße Flecken im Bild stören würden. Ein Maler muss Farbe bekennen, der Verfasser eines Textes hat es oft leichter", so das Resümee Draegers.

Draegers Ehefrau Waltraut, ebenfalls Kunsterzieherin, hat die Bilder ihres Mannes durch eigene Arbeiten ergänzt, indem sie einzelne Aspekte in die Dreidimensionalität umsetzte. Sie baute detailreiche Modelle eines großen Kaufmannshauses, eines Scriptoriums, einer Heizungsanlage, einer Badestube und einer Kirchenszene. Auch diese Werke werden im Salzmuseum gezeigt.