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Kultusminister Althusmann eröffnet Zukunftszentrum

Schwerpunktthema Heterogenität - Startschuss für "Campus Schule online"

Hansestadt, 19.12.2012 - Mit einer neuen Einrichtung will die Leuphana Universität Lüneburg die Qualität der Lehrerbildung verbessern. In der vergangenen Woche eröffnete Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann das "Zukunftszentrum Lehrerbildung (ZZL)". Ziel ist die Bündelung bereits vorhandener Initiativen der Leuphana und die Entwicklung neuer Konzepte für die zukunftsorientierte Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern.

Ein erstes konkretes Projekt ist die Gründung einer „Campus Schule online“ in Kooperation mit der Oberschule Jesteburg. Sie hat zum Ziel, mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologie reale Unterrichtssituationen aus den Klassenzimmern der Schule auf den Universitätscampus zu holen.

Bundesweit wird aktuell kritisch über die Qualität der Lehrerausbildung an deutschen Hochschulen diskutiert. Vor diesem Hintergrund lobte Althusmann in seinem Grußwort die Einrichtung des neuen Zentrums an der Leuphana als "exzellente Initiative". Zusammen mit anderen niedersächsischen und deutschen Universitäten sei die Leuphana Spitze, wenn es darum gehe, innovative Ausbildungskonzepte für den Lehrerberuf zu verwirklichen, die auf die neuen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Themen Integration und Heterogenität eingehen.

Universitätspräsident Sascha Spoun wies darauf hin, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für Grund-, Haupt- und Realschulen in Lüneburg eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert habe: "Im Zukunftszentrum Lehrerbildung wird das Lüneburger Modell für die Qualifikation des Lehrernachwuchses jetzt systematisch analysiert und gezielt weiterentwickelt."

Das Thema Heterogenität spielt für die Bildungswissenschaftler der Leuphana eine entscheidende Rolle. Kinder und Jugendliche sind verschieden in Bezug auf Alter, Geschlecht, Interessen, Erwartungen, Motivation, ethnische, kulturelle und soziale Herkunft. Sie unterscheiden sich auch etwa hinsichtlich ihrer sozialen Kompetenz oder in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit. Mit diesen Unterschieden im Schulalltag umzugehen, stellt Lehrer vor große Herausforderungen. Die Wissenschaftler der Leuphana wollen ihre Lehramtsstudierenden in enger Kooperation mit den Schulen so ausbilden, dass sie dieser Aufgabe gewachsen sind.

|| Ort für Bildungsinnovationen ||

Mit dem Zukunftszentrum Lehrerbildung entsteht ein Ort, an dem Bildungsinnovationen entwickelt und sowohl wissenschaftlich als auch in ihrer Verzahnung mit der Praxis geprüft werden können. Schulleitungen aus der Region werden in die Arbeit ebenso einbezogen wie Studierende aller Studiengänge. Die Projekte des Zukunftszentrums zielen auch auf eine engere Verzahnung von wissenschaftlicher Theorie und schulischer Praxis. Neue Formen der Kooperation mit regionalen Schulen, z.B. durch digitale Vernetzungen oder Praxissemester für die Studierenden, sollen das ermöglichen.

|| Campus Schule online ||

Ein konkretes Bespiel für eine solche Kooperation ist die "Campus Schule online", ein Projekt, das gemeinsam mit der Oberschule Jesteburg auf den Weg gebracht wird. Mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologie werden reale Unterrichtssituationen aus den Klassenzimmern der Schule auf den Universitätscampus geholt. So werden sie für Studierende erlebbar und begreifbar, können unmittelbar in die Ausbildung einbezogen werden.

Die Kooperation hat Modellcharakter. Auch andere Schulen in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten könnten sich künftig digital mit Universitäten vernetzen und so eine direkte Anbindung an die Wissenschaft erhalten.