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Schwächelt der Wirtschaftsstandort Lüneburg?

Hansestadt, 19.02.2012 - Die Mehrheitsgruppe von SPD und Grünen im Stadtrat von Lüneburg sieht offenbar Handlungsbedarf bei Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Lüneburg. Dies geht aus einem Antrag der Gruppe hervor, der in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag behandelt werden soll. Darin wird beantragt, "die Abordnung des Geschäftsführers der WLG an die SAG schnellstmöglich zu kündigen". Die Wirtschaftsförderungs-GmbH (WLG) und die Wachstumsinitiative Süderelbe AG (SAG) teilen sich gegenwärtig einen Geschäftsführer.

Grund für die plötzliche Aktivität der Mehrheitsgruppe seien "neue umfangreiche Aufgaben", die auf die WLG zukämen, wie es in dem Antrag heißt. So soll sich der Geschäftsführer, der zur Zeit mit je halber Stundenzahl für die WLG und die SAG tätig ist, künftig intensiv um die Themenfelder Informationstechnologie, Medien, Machinenbau und alternative Energien kümmern. "Diese Themenfelder werden von der Süderelbe AG nicht bearbeitet", erläutert Heiko Dörbaum, Fraktionschef der SPD und Sprecher der Mehrheitsgruppe.

Die Gründung innovativer Unternehmen in Verbindung mit dem Innovationsinkubator gewinne für Lüneburg eine immer bedeutendere Rolle, heißt es in dem Antrag weiter. Auch die Durchsetzung schneller Datenautobahnen müsse verstärkt wahrgenommen werden. Für die Förderung wirtschaftlichen Wachstums in der Region sei darüber hinaus "die Schaffung und Betreuung guter Netzwerkstrukturen" erforderlich.

Um diese Aufgaben wahrnehmen zu können, müsse "der Geschäftsführer wieder mit seiner vollen Arbeitszeit  der WLG zur Verfügung stehen", heißt es weiter. Dass dies ohne Schaden für die SAG möglich sei, wird damit begründet, dass "dem Vernehmen nach" die Aufgaben des Geschäftsführers bei der SAG so weit fortgeschritten seien, dass sie von den Mitarbeitern selber übernommen werden könnten.

In ihrem Antrag weist die Gruppe auch darauf hin, dass der Geschäftsführer der WLG erst kürzlich die Geschäftsführung des "e.novum" in Lüneburg übernommen habe. Ob mit dem Hinweis darauf die hohe Belastung des Geschäftsführers unterstrichen oder auch diese zusätzliche Aufgabe in Frage gestellt werden soll, wurde nicht ausgeführt.