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Lüneburger Politiker zur Wahl des neuen Bundespräsidenten

Hansestadt, 18.03.2012 - Joachim Gauck ist neuer Bundespräsident. Im ersten Wahlgang erhielt der aus Rostock stammende Theologe heute am frühen Nachmittag in der Bundesversammlung 991 von 1228 gültigen Stimmen. Für Beate Klarsfeld, die von der Links-Partei nominiert worden war, votierten 126 Delegierte. LGheute fragte Lüneburger Politiker, wie sie das Ergebnis der Wahl bewerten.

Hiltrud Lotze, Vorsitzende der SPD Lüneburg: "Ich finde das Ergebnis sehr gut. Mich überzeugte zudem, was Herr Gauck in seiner Rede nach der Wahl gesagt hat und vor allem, wie er es gesagt hat. Er ist eine wirklich überzeugende Persönlichkeit." Heiko Dörbaum, SPD-Fraktionschef im Lüneburger Stadtrat, ergänzt: "Ich freue mich über das eindrucksvolle Wahlergebnis von Herrn Gauck. Wir haben einen neuen Bundespräsidenten, dem ich zutraue, sich in die Reihe von Johannes Rau und Richard von Weizsäcker einordnen zu können."

Andreas Meihsies, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat: "Ich glaube, dass Joachim Gauck eine gute Wahl ist. Er hat mich durch seine nachdenkliche Art und seine Überzeugung für die Demokratie und Freiheit überzeugt. Und er ist parteipolitisch ungebunden - das macht ihn unabhängig in seinen Urteilen zu gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit."

Niels Webersinn, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Lüneburg: "Für die Lüneburger CDU begrüße ich das Ergebnis. Herr Gauck steht dafür, die zweite Diktatur Deutschlands im 20. Jahrhundert aufzuarbeiten. Die bisher von Herrn Gauck eingenommenen Positionen stehen für eine Politik, die von der CDU Lüneburg unterstützt wird."

Torbjörn Bartels, Fraktionschef der Piraten-Partei: "Schade finde ich, wie es zur Wahl des neuen Präsidenten kam. Fünf Personen entscheiden an einem Wochenende, wer Präsident wird, die Wahl wird nur noch der Form halber abgehalten. Für mich ist das ein weiterer Schritt von der Demokratie weg. Herr Gauck selber ist sicher nicht die Person, die ich gerne in dem Amt gesehen hätte. In Ermangelung echter Gegenkandidaten stellt sich diese Frage aber leider nicht. Ich wünsche ihm dennoch alles Gute und viel Erfolg."

Michèl Pauly, Fraktionsvorsitzender der Lüneburger Links-Partei: "Gauck fehlen bei seiner Wahl über hundert Stimmen aus der 'Hartzghanistan'-Koalition, während Beate Klarsfeld, Kandidatin der Linken, mehr Stimmen erhielt als 'Die Linke' Sitze in der Bundesversammlung hat - ein gutes Signal und starkes antifaschistisches Statement. Gaucks erste Rede war enttäuschend, da er ahistorisch Teile deutscher Geschichte gleichsetzte. Aber ich lasse mich, gerne auch positiv, von ihm überraschen und wünsche ihm mehr Erfolg als seinem Vorgänger im Amt des Bundespräsidenten."

Birte Schellmann, FDP-Ratsmitglied und Vorsitzende der FDP/RRP-Fraktion: "Ich persönlich freue mich sehr über diese Wahl, hätte ihn persönlich schon das letzte Mal  für die bessere Wahl gehalten und bin überzeugt davon, dass er das Amt des Bundespräsidenten sehr gut ausfüllen wird. Mir als Liberale gefällt natürlich die Aussicht, dass er sich nicht scheuen wird, auch mal seine kritische Stimme zu erheben, egal wen es betrifft."

Jens Kiesel, Vertreter der Rentnerinnen und Rentner-Partei (RRP) im Lüneburger Stadtrat: "Das Ergebnis ist ganz in unserem Sinne. Wir sind froh, dass der Wechsel nun stattgefunden hat und hoffen, dass Herr Gauck die für sein Amt wichtige Akzeptanz nicht nur von den Berliner Politikern, sondern von der Bevölkerung insgesamt finden wird."