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Viel Wechsel in der Stadtverwaltung

Hansestadt, 05.04.2012 - Im Lüneburger Rathaus stehen personelle Veränderungen an, da einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in führenden Positionen aus Altersgründen ausscheiden. Die Nachrücker sind teils neue Gesichter, teils bekannte Gesichter mit jetzt neuen Aufgaben. Ein kleiner Überblick über den Wechsel vor allem an öffentlichkeitswirksamen Positionen.

Manfred Harder – Lüneburger kennen den ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter seit Jahrzehnten als prägnantes Gesicht der Stadtverwaltung, zuletzt knapp 20 Jahre als Chef des Ordnungsbereiches. Zuvor war der noch 64-Jährige in verschiedenen anderen Bereichen tätig, hat unter anderem früher im Reinigungsamt den Winterdienst in der Stadt verantwortet. Zu seinem 65. Geburtstag im Mai geht Manfred Harder in den Ruhestand. Als Nachfolger steht Joachim Bodendieck (49) fest. Bodendieck ist bislang Leiter des Regionalbereichs Ost im Fachbereich Familie und Bildung und war zuvor langjährig für die Grundsatzangelegenheiten der Sozialhilfe zuständig.

Jürgen Sohl verwaltet im Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft Gebäude und Grundstücke der Hansestadt Lüneburg, verhandelt über Verkäufe, Vermietungen und vieles mehr – und das hauptamtlich noch bis Mai 2012. Dann erreicht der 65-Jährige die Altersgrenze, arbeitet allerdings für Projekte voraussichtlich noch weiter für die Stadt. Das Aufgabenfeld leitet zukünftig die Juristin Yvonne Hobro, sie wird dabei unterstützt von Bianca Hartfuß, ebenfalls Juristin.

Allein mit Harder und Sohl verliert die Hansestadt Lüneburg annähernd 100 Jahre Erfahrung und Verwaltungswissen – beide haben im Frühjahr 1963, vor 49 Jahren, ihre Ausbildung bei der Stadt begonnen.

Auch Harders Stellvertreter, Harald Domanske, blickt auf 42 Dienstjahre zurück. Der 59-jährige Experte für fast alle Fragen des Straßenverkehrs und ordnungsbehördliche Belange geht im November in die Altersteilzeit.

Hartwig Lübbecke hat als Bereichsleiter Straßen- und Ingenieurbau in den vergangenen Jahrzehnten wohl fast jede Straße in Lüneburg mehr als einmal begutachtet, reparieren oder sanieren lassen. Seit Herbst ist der 61-jährige Diplom-Ingenieur nur noch privat auf den Straßen der Stadt unterwegs, denn auch er geht in Altersteilzeit.Als Nachfolgerin wurde in einem Bewerbungsverfahren inzwischen Uta Hesebeck ausgewählt. Ab April wird die 41-jährige Bauingenieurin ihre langjährige Berufserfahrung aus Hamburger Ingenieurbüros in Lüneburg einsetzen. Uta Hesebeck arbeitet zurzeit noch bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.

Das Team des Seniorenservicebüros / Pflegestützpunkt Region Lüneburg muss das Ausscheiden von gleich zwei zentralen und beliebten Köpfen in relativ kurzem Abstand verkraften: Heinz-Hermann Twesten war seit 1991 als Seniorenberater eine feste Größe für die älteren Lüneburger und ihre Angehörigen bei allen Fragen rund ums Altwerden. Er wusste Rat, gab Tipps und Adressen weiter, half bei Formularen und hörte manchmal einfach auch nur zu. Nun gehört der Berater selber zu den Senioren, nutzt die Altersteilzeitregelungen und genießt seit Anfang Februar die Zeit zu Hause. Helmut Kowalik, Leiter des Büros und seit annähernd 20 Jahren für die Heimaufsicht in den Alten- und Pflegeheimen der Hansestadt Lüneburg zuständig, verlässt die Verwaltung aus demselben Grund zum Sommer. Ein Nachfolger für Helmut Kowalik steht noch nicht fest. Für Beratungen der älteren Lüneburger sowie ihrer Angehörigen stehen weiterhin Almut Groth, Nicola Wernecke und Edda Hermann (Pflegestützpunkt) zur Verfügung, eine weitere Stelle soll noch besetzt werden.

Mit dem Generationswechsel bei leitenden Personen im Fachbereich Familie und Bildung ist auch eine Neuordnung dieses Bereichs vorgesehen. Der Fachbereich, der künftig den Titel Soziales und Bildung trägt, wird untergliedert in den Internen Service sowie die drei Bereiche Soziale finanzielle Hilfen, Soziale Dienste und Bildung und Betreuung.

Horst-Günter Kirch blickt im Fachbereich mit auf die längste Karriere zurück. Seit Jahrzehnten im Rathaus tätig, gilt er als Institution in seinem Gebiet, dem Aufbau und Management von Kinderbetreuungsangeboten in der Stadt. Der heute 61-Jährige leitet seit 1993 den Bereich Kindertagesstätten, (inzwischen Kinder und Familie). Horst-Günter Kirch nutzt die Altersteilzeitregelung und hört zum Sommer auf bzw. arbeitet danach noch für Projekte weiter.

Marlis Otte – der Name ist ein Begriff, bei freien Trägern der Jugendhilfe wie bei Gericht oder Polizei, bei (angehenden) Sozialarbeitern wie bei Familien, die Leistungen in Anspruch genommen haben. Seit 1972 arbeitet die Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin bei der Stadt Lüneburg, hatte seit 1977 verschiedene Leitungspositionen inne, seit 1996 leitet sie das Jugendamt sowie den Bereich "Zentrale soziale Dienste der Jugendhilfe". Zum Juni geht die dann 65-Jährige in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin ist Angela Lütjohann. Die 56-jährige Sozialarbeiterin kam 1984 zur Hansestadt und ist seit 2003 Leiterin des Regionalbereiches Nord mit Schwerpunkt Allgemeiner Sozialdienst der Jugendhilfe und wirtschaftliche Jugendhilfe.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge - nein, er bleibt noch im Amt - dankte den jetzt ausgeschiedenen und noch ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren langjährigen Einsatz. "Mit Ihnen verlieren wir wertvolle Erfahrungen, das wird nicht leicht", sagte Mädge, "umgekehrt soll der Wechsel für Sie zu einem Gewinn werden, einem Gewinn an Lebensqualität und Zeit für die Dinge, die im Arbeitsalltag zu kurz kommen." Den "Neuen" wünschte der Oberbürgermeister einen gelungenen Start.