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Bauarbeiten für Neubaugebiet Wittenberger Bahn beginnen

Neue Ilmenau-Brücke soll 2 Millionen Euro kosten - Pläne des Investors noch offen

Lüneburg, 31.01.2013 - An der Wittenberger Bahn in Lüneburg soll ein neues Wohngebiet entstehen. Rund 11 Hektar groß ist das Baugebiet zwischen Lösegraben und der ICE-Bahnstrecke Hamburg-Hannover, ein Gebiet, das in früheren Zeiten für die Güterabfertigung und zuletzt von Freunden der Museumseisenbahn genutzt wurde. Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Ilmenau Garten GmbH, eine Lüneburger Investorengruppe, das Gelände von der ehemaligen Deutsche-Bahn-Tochter Aurelis gekauft. Jetzt soll mit dem Bau einer Brücke über die Ilmenau begonnen werden, um das Gelände erschließen zu können, wie die Stadt sagt.

Die Pläne für das Wohngebiet sind noch nicht alt. Erst im Februar 2012 hatte der Rat den Bebauungsplan für das Gelände im Herzen der Stadt beschlossen. Seinen Vorstellungen zufolge sollen dort Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser entstehen, außerdem sollen sich Dienstleister und sogenanntes nicht störendes Gewerbe ansiedeln. Ob dies auch so kommen wird, ist noch unklar. Wie die "Landeszeitung" im Oktober berichtete, habe sich die Investorengruppe lediglich dazu bekannt, "Wesentliches" der Planung beizubehalten.

Bereits im Jahr 2008 hatte die Hansestadt das Areal als Fördergebiet nach EFRE (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) ausgewiesen. Aus diesem Fonds soll jetzt auch Geld für die Errichtung einer Brücke fließen, die nach Einschätzung der Stadt wichtig für die Erschließung des Geländes sei. Die rund 100 Meter lange Spannbetonbrücke soll stadteinwärts vom Ende der Friedrich-Ebert-Brücke abgehen, die Ilmenau queren und in eine noch zu errichtende Straße einmünden.

Der BUND hält vom Bau einer Brücke und damit von einem Eingriff in die Natur und in das Naherholungsgebiet der Ilmenau nichts, er favorisiert die Nutzung bestehender Wege, so die Straße An der Wittenberger Bahn und den Pirolweg. Ob die erwartete Blockbebauung letztlich auch zu einer Verstärkung des Bahnlärms und damit Belästigung des Wohngebietes auf der gegenüber liegenden Seite führen wird, bleibt abzuwarten. Ein Planungsbüro hatte hier aber bereits Entwarnung gegeben.

|| Wer trägt die Kosten für die Brücke? ||

Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten für das Bauwerk in Höhe von rund 2 Millionen Euro, davon sollen rund 1,5 Millionen Euro aus den EFRE-Mitteln kommen. Inwieweit sich der Investor an den verbleibenden Kosten für den Bau der Brücke und damit an den Erschließungskosten für sein Neubaugebiet beteiligt, ist nicht bekannt.

Mit dem Bau der Brücke soll im Frühjahr begonnen werden, Ende 2014 sollen die Arbeiten beendet sein. Als weiterer Schritt ist der Bau einer Straße geplant, die das Neubaugebiet durchziehen soll. Sie verläuft etwa parallel zur Straße An der Wittenberger Bahn, aber weiter östlich neben den Gleisen (siehe auch Grafik) und mündet nördlich in die Altenbrückertorstraße. Nach Angaben der Stadt kann diese Straße allerdings nicht zur Durchfahrt in das neue Baugebiet genutzt werden, hierfür sei ausschließlich der Weg über die neue Brücke vorgesehen.

Sichtbares Zeichen für den Baubeginn in den kommenden Tagen wird die Abholzung von rund 150 Gehölzen auf dem Streifen für das Neubaugebiet sein. "Sie werden möglichst in der Nähe nachgepflanzt, sobald die Bauarbeiten zur Erschließung abgeschlossen sind", sagt Uta Hesebeck, Bereichsleiterin für Straßen- und Ingenieurbau bei der Hansestadt Lüneburg.