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Feuerwehr deeskaliert sich selbst

Antrag der CDU zu Deeskalationstraining landet im Feuerwehrausschuss

Lüneburg, 01.03.2013 - Gut gemeint war der Antrag der CDU-Fraktion im Stadtrat der Hansestadt Lüneburg, Mitgliedern der Feuerwehr ein sogenanntes Deeskalationstraining anzubieten. Hintergrund für das Engagement war ein Vorfall in der vergangenen Silvesternacht, in der ein Einsatzleiter der Feuewehr bei einem Löscheinsatz von einem Mann tätlich angegriffen wurde. Doch die Stadt ist für die Feuerwehr gar nicht zuständig. Kritik erhielt die CDU obendrein für ihr Vorgehen in dieser Sache; ihr wurde in der gestrigen Ratssitzung vorgeworfen, bei diesem Thema die Feuerwehr nicht mit einbezogen zu haben.

Beantragt hatte die CDU, allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Lüneburg sowie der in Lüneburg eingesetzten Rettungskräfte ein Deeskalationstraining sowie regelmäßige Folgeschulungen anzubieten. Finanziert werden sollte die Maßnahme durch Mittel aus dem Haushalt sowie durch zahlungswillige Sponsoren.

Da nicht die Stadt, sondern der Landkreis bzw. die jeweiligen Organisationen zuständig sind, sei diese Maßnahme nicht durch die Stadt zu treffen, stellte Oberbürgermeister Ulrich Mädge fest. Auch kritisierte er, dass die CDU nicht im Vorfeld ihres Antrags mit der Feuerwehr selbst gesprochen habe. Dann nämlich, so Mädge, hätte sie erfahren können, dass die Feuerwehr ihrerseits bereits mit der Polizei über entsprechende Schulungen gesprochen habe.

Nach Auskunft der Stadt ist die Polizei bereit, bis zu 50 Führungskräfte der Feuerwehr durch einen eigenen Fachmann im Juli zu schulen. Kosten würden dabei nicht oder nur in sehr geringem Umfang anfallen.

Mädge mahnte auch, das Thema "hochzuspielen". Es könnte schnell der Eindruck entstehen, solche Vorgänge seien in Lüneburg gang und gäbe. Mehrheitlich wurde dieses Thema in den Feuerwehrausschuss der Stadt verwiesen.

Mit Blick auf die zum Teil heftigen Wortbeiträge im Rat bemerkte Birte Schellmann von der FDP nebenbei: "Ein Deeskalationstraining könnten wir im Rat auch mal gebrauchen."