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"Studenten sind keine Bürger zweiter Klasse!"

Junge Union und RCDS lehnen Unterbringung von Studenten in Containern ab

Lüneburg, 13.10.2013 - Sind Studenten Bürger zweiter Klasse? Diesen Verdacht hegen die Junge Union (JU) Lüneburgs und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), nachdem Oberbürgermeister Ulrich Mädge vor wenigen Tagen vorgeschlagen hat, Studienanfänger an der Leuphana zeitlich befristet in Containern unterzubringen. Doch dieser Vorschlag stößt bei den beiden Organisationen auf Ablehnung, der RCDS glaubt, darin sogar ein Legitimitätsdefizit erkennen zu können. Statt dessen fordern sie von der Stadt, bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum für Studenten zu schaffen. 

"Für uns ist klar, dass für die Studierenden, die gerade ihr Studium an der Leuphana beginnen und noch keine Unterkunft haben, angemessene Wohnformen gefunden werden müssen", erklärt der Vorsitzende der JU Lüneburg, Steffen Gärtner. "Auch wenn die Studierendenzahlen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken sind, ist Lüneburg nach wie vor eine Universitätsstadt. Lüneburg lebt von seinen Studierenden. Sie stellen eine kulturelle und nicht zuletzt eine wirtschaftliche Bereicherung für diese Stadt dar. Die Stadt ist daher gut beraten, wenn sie sich bei ihrem Verhalten an den Ideen orientiert, die sie schon bei der Frage zur Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge hatte", verdeutlicht der JU-Vorsitzende.

Das sieht auch der Vorsitzende des RCDS, Thomas Stender, so. Er fordert daher, dass die Stadt endlich ihrer Verantwortung gerecht werden solle und feste Wohnquartiere für die Neubürger schaffen müsse. Seine vorübergehende Lösung des Problems sind die freien Kasernenplätze in der Hansestadt: "Die Kasernen sollten groß genug sein, um den jungen Studierenden unserer Universität zumindest vorübergehend als Unterkunft zu dienen“.

Auch Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge hatte vor dem Hintergrund des Semesterbeginns und des damit verbundenen Wohnungs- und Zimmerbedarfs für Studenten vor wenigen Tagen nach Notunterkünften in der Hansestadt gesucht und dabei den Blick vor allem in Richtung Bund und Land gerichtet. "Wir hätten hier kein Problem, wenn das Land uns die leerstehenden Container zur Verfügung stellen würde, die bislang von der Castor-Polizei genutzt wurden. Wir hätten auch kein Problem, wenn der Bund uns gestatten würde, Studentinnen und Studenten in einem Kasernenblock unterzubringen. Und zwar kostenfrei für eine Übergangszeit. Es kann doch nicht sein, dass dort Räume einfach leer stehen, hier sehe ich das Land und den Bund in der Pflicht uns zu helfen.“

Leerstehende Container aber sind für den RCDS-Mann Thomas Stender keine Lösung. Er sieht darin ein Legitimitätsdefizit: "Wir können keinen vernünftigen Grund erkennen, warum es Schülern nicht zugemutet werden kann, angesichts überfüllter Klassenräume in Containern unterrichtet zu werden, während Studierende darin gleich leben sollen. Wo bleibt hier die Gerechtigkeit?"

Gemeinsam appellieren daher beide Vorsitzenden, Steffen Gärtner Thomas Stender, an die Stadt: "Gebt unseren Studierenden bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum! Studierende sind keine Bürger zweiter Klasse!"