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Mädge lehnt weitere Güterzüge durch Lüneburg ab

Bahn stellt Alternativen zur Y-Trasse vor - OB und Landrat fordern Bürgerbeteiligung 

Lüneburg, 23.02.2014 - Mit der sogenannten Y-Trasse, einer von der Deutschen Bahn AG geplanten Schienenverbindung zwischen den Städten Hamburg, Bremen und Hannover, sollen die deutschen Seehäfen besser an das Schienennetz angebunden und die Infrastruktur für den Güterverkehr verbessert werden. Da die Pläne aber umstritten sind, wird jetzt auch über Alternativen nachgedacht. Zwei der Linienvarianten, die die Deutsche Bahn als mögliche Alternativen zur Y-Trasse vorgestellt hat, würden durch den Landkreis Lüneburg führen - und auch in unmittelbarer Nähe vieler Wohnsiedlungen verlaufen. Zu den Planungen haben sich jetzt auch Landrat Manfred Nahrstedt und Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge geäußert.

Im Gespräch sind nach Plänen der Bahn unter anderem eine Neubaustrecke zwischen Ashausen (Landkreis Harburg) und Unterlüß (Landkreis Celle) oder alternativ zwischen Ashausen und Suderburg (Landkreis Uelzen). Nach Angaben der Deutschen Bahn wären bei der ersten Variante kreisübergreifend rund 10.000 Wohneinheiten betroffen, bei der zweiten etwa 5.000.

Grundsätzlich befürworten auch Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge die geplante Anbindung der Seehäfen an das Schienennetz, äußern aber Vorbehalte. "Wenn dafür jedoch ganz neue Bahnlinien entstehen, ist es besonders wichtig, dass betroffene Anwohner nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden", so Landrat Nahrstedt.

Oberbürgermeister Ulrich Mädge betont: "Wir schließen jede weitere Ertüchtigung der bereits bestehenden Trasse aus. Es dürfen keine zusätzlichen Güterverkehre durch Lüneburg fahren. Die Gleise liegen zu nah an Wohnsiedlungen. Das wäre den Menschen, die dort leben, nicht zuzumuten. Durch die Suche nach Alternativrouten wird zudem der IC-Verkehr von Hamburg über Lüneburg in Richtung Hannover gesichert.“

Landrat Manfred Nahrstedt geht davon aus, dass die Deutsche Bahn wie angekündigt dafür sorgen wird, dass rechtzeitig Informationsveranstaltungen für betroffene Bürger stattfinden werden. Außerdem müsse sichergestellt sein, "dass Betroffene die Gelegenheit erhalten, sich im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zu beteiligen, Anregungen und auch Kritik wirksam einzubringen", so Nahrstedt.