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Betroffene sollen eingebunden werden

CDU fordert mehr Beteiligung von Bürgern und Handel bei Ausweisung neuer Nahversorgungszentren

Lüneburg, 03.08.2014 - Nicht einverstanden mit dem Vorgehen der Stadt ist die CDU-Stadtratsfraktion in der Frage der Neuordnung der Nahversorgungszentren im östlichen Stadtgebiet. Im derzeit neu entstehenden Hanseviertel mit rund 700 Wohnungen und 1500 Bewohnern soll ein Nahversorgungszentrum entstehen, das zu Lasten insbesondere der bestehenden Zentren an der Bleckeder und der Dahlenburger Landstraße gehen könnte. Die Stadt will dieser Situation begegnen und hat hierfür ein erweitertes Einzelhandels- und Zentrenkonzept vorgelegt, das morgen, 4. August, im Bauausschuss beschlossen werden soll. Die CDU fordert zuvor eine stärkere Einbindung der Betroffenen und hat einen Änderungsantrag eingebracht.

"Die knapp 5.000 Einwohner Neu-Hagens, für die die derzeitigen Geschäfte zentraler Anlaufpunkt sind, sollten angehört werden, so wie es in der Hansestadt Lüneburg auch in anderen Bereichen üblich ist", fordert der neue Fraktionsvorsitzende der Lüneburger CDU Niels Webersinn. Er möchte, dass neben dem Gutachten zur Planung zukünftiger Handels- und Gewerbestandorte im östlichen Stadtgebiet auch die dort wohnenden Bürger und Gewerbetreibenden in die Zukunftsplanung mit einbezogen werden.

Die Stadt steht vor dem Problem, dass eine Errichtung eines großflächigen Lebensmittelmarktes im Hanseviertel nur möglich ist, wenn dies bei den bestehenden Nahversorgungsbereichen zu keinen negativen städtebaulichen Folgen führt. Im vergangenen Dezember hatte der Bauausschuss deshalb über eine Teilfortschreibung des Einzelhandelsentwicklungs- und Zentrenkonzeptes beraten. Die Verwaltung hatte daraufhin einen Auftrag an die CIMA Beratungs + Management GmbH für die Fortschreibung für den Bereich des östlichen Stadtgebietes (Teilfortschreibung) vergeben, der in der morgigen Sitzung vorgestellt werden soll.

Neben der Prüfung der Nahversorgungssituation im Hanseviertel und an der Bleckeder Landstraße sind auch die Entwicklungen für die St. Stephanus Passage in Kaltenmoor und die Entwicklungsabsichten für das Grundstück des ehemaligen Strickwarenherstellers "Lucia“ am Pulverweg berücksichtigt worden, heißt es in der Vorlage zur Sitzung. Beabsichtigt ist, im Hanseviertel die Ansiedlung eines Vollsortiment-Lebensmittelmarktes zu ermöglichen und die Grundlage für eine Verlagerung des Discounters und des Drogeriemarktes von der Bleckeder Landstraße zur Straße Am Schützenplatz zu schaffen. Die Attraktivität der St.-Stephanus-Passage soll durch neue und erweiterte Betriebe gesteigert werden.

"Insbesondere die Tatsache, dass viele ältere Menschen in dem Gebiet wohnen und zu Fuß ihre Einkäufe erledigen, sollte berücksichtigt werden“, fordert Webersinn, der sich erst kürzlich bei einem Rundgang mit besorgten Bürgern ein Bild von der Lage im Viertel gemacht habe. Außerdem herrsche zu Stoßzeiten schon jetzt ein Chaos um den gesamten Bahnhof herum, mit Rückstauungen bis weit in die Bleckeder und Dahlenburger Landstraße. "Auch dafür müssen zukünftige Konzepte eine Lösung bieten", sagt Webersinn.

Die CDU-Stadtratsfraktion kündigte an, zu diesem Thema am 25. August um 18 Uhr eine offene Fraktionssitzung im Lokal "Die Feinschmeckerei“ beim Behördenzentrum Ost durchzuführen.