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Nach der Y- jetzt die A7-Trasse?

Lüneburg wehrt sich gegen Zunahme des Güterverkehrs und schließt sich Hamburgs Vorschlag an 

Um rund ein Drittel soll der Güterverkehr auf der Strecke Hamburg-Hannover laut Bahn-Prognosen zunehmen. Dagegen wehrt sich die Stadt und fordert den Bau einer neuen Bahn-Trasse entlang der A7. Foto: LGheuteLüneburg, 26.10.2015 - Seit Monaten diskutieren Bahn, Land und Bürgerinitiativen, wie die Alternative zur geplanten Y-Trasse für den künftigen Schienen-Güterverkehr verlaufen soll. Diverse Streckenverläufe wurden vorgeschlagen, die meisten inzwischen verworfen, eine gilt als möglicher Favorit: Die sogenannte Alpha-E-Variante. Sie sieht im Wesentlichen den Ausbau der vorhandenen Strecke zwischen Harburg und Uelzen vor – und hat nun den Unmut der Stadt Lüneburg geweckt. "Eine Zunahme des Güterverkehrs zwischen Stelle und Lüneburg um zwei Drittel ist mit uns nicht zu machen", stellt Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge klar.

"Wir unterstützen den Vorschlag Hamburgs, zur Entlastung eine Trasse entlang der A7 zu bauen." Mit diesen Worten reagiert Mädge auf das in der vergangenen Woche vorgelegte Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord. Zwar schließe sich die Hansestadt Lüneburg grundsätzlich der Variante Alpha E an, auf die sich das Dialogforum Schiene Nord geeinigt hat. Auch die Forderungen nach Lärmschutz sowie ein zusätzliches Gleis, wie ihn das Abschlussdokument des Dialogforums auf der Strecke Lüneburg-Uelzen vorsieht, begrüßt Lüneburgs Oberbürgermeister, denn das schaffe Fahrplansicherheit.

Eine Zunahme des Güterverkehrs von 211 auf 351 Züge im Abschnitt zwischen Stelle und Lüneburg im Vergleich zur Prognose 2015 für das 3. Gleis, die die Variante Alpha E mit sich bringen würde, sei allerdings nicht hinzunehmen. "Das werden wir als Hansestadt Lüneburg im folgenden Planfeststellungsverfahren nicht akzeptieren. Wir fordern, dass zur Entlastung umgehend mit Planungen begonnen wird für eine neu zu bauende Trasse entlang der A7!" Mädge unterstreicht dabei die guter Partnerschaft zur Hanse-Schwester Hamburg: "Beide Hansestädte fühlen sich den Bürgern verpflichtet und übernehmen daher beide Verantwortung für die Wirtschaft, vor allem aber für Menschen in der Metropolregion."

Die Verwaltung wird jetzt für die Sitzung des Verwaltungsausschusses am 3. November eine Vorlage zur Abstimmung vorbereiten. Wenn diese beschlossen wird, werde Lüneburg einer im Sinne der Hansestädte modifizierten Erklärung am 5. November zustimmen. Mädge macht deutlich: "Wenn es zu keiner Nachbesserung kommt, sage ich ganz klar, kann ich keine Unterzeichnung durch die Hansestadt empfehlen. Wir lassen die Menschen nicht im Regen stehen - weder in Lüneburg, noch zwischen Stelle und Lüneburg, noch in Deutsch Evern!"