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Lüneburgs Vereine müssen zusammenrücken

Stadt stellt sich auf mehr Flüchtlinge als geplant ein – Notfallplan sieht Nutzung von Turnhallen vor 

Lüneburg, 31.10.2015 - Mit einem Notfallplan stellt sich die Stadt Lüneburg jetzt darauf ein, dass mehr Flüchtlinge als bisher angenommen nach Lüneburg kommen werden oder bereits geplante Unterkünfte nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. So soll nicht nur das Gesellschaftshaus der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL), sondern erstmals auch einige Sporthallen für die Unterbringung der Flüchtlinge vorgehalten werden. Damit käme es auch zu Einschränkungen sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport, teilte die Stadt mit.

Auf der Ratssitzung im September präsentierte die Stadtverwaltung ein Gesamtkonzept zur zukünftigen Unterbringung der Flüchtlinge (LGheute berichtete). Damit hat die Stadt sich zwar für die Ankunft weiterer Flüchtlinge eingestellt, unklar aber sind weiterhin genaue Prognosen darüber, wann und wie viele Personen noch kommen. Da dies die Planungen erschwere, hat die Stadt einen Notfallplan aufgestellt. Er greift beispielswese, wenn Unterkünfte nicht rechtzeitig fertig gebaut werden konnten, es etwa Lieferschwierigkeiten bei den Baumaterialien gibt oder wenn unerwartet mehr Flüchtlinge kommen als die regulären Unterbringungen aufnehmen können.

Für diese Fälle sollen das Gesellschaftshaus der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) und einige Sporthallen umfunktioniert werden, um die Flüchtlinge übergangsweise aufzunehmen. Folgende Reihenfolge würde sich dann für die Nutzung ergeben:

  • 1. Das Gesellschaftshaus der PKL (stünde ab Mitte Dezember zur Verfügung)
  • 2. Die Sporthalle der Berufsbildenden Schule am Schwalbenberg
  • 3. Die Sporthalle Lünepark an der Lise-Meitner-Straße
  • 4. Die Sporthalle Im Grimm in der Hermann-Löns-Grundschule

Im Gesellschaftshaus der PKL könnten nach Angaben der Stadt etwa 50 Personen aufgenommen werden. In den Sporthallen wären es je nach Größe der Hallen etwa zwischen 140 und 160 Personen. Vor der Auswahl der Sporthallen sei zuvor geprüft worden, wie gut sie logistisch zu erreichen wären und wie stark die einzelnen Hallen von Schul- und Vereinssport genutzt werden. Sollten die Hallen belegt werden müssen, werde sich die Stadt bemühen, zumindest für die Schulkinder Ausweichangebote in anderen Hallen zu organisieren und auch nach Möglichkeiten für die Vereinssportler zu schauen.

Klar sei aber, dass es im Sportangebot dann zu Einschränkungen käme. Deshalb will Oberbürgermeister Mädge die Sporthallen auch nur als letztes Mittel der Wahl nutzen: "Wir haben einen guten Plan aufgestellt, wie wir die kommenden Flüchtlinge unterbringen können. Aber wir brauchen auch einen Plan B, auf den wir im äußersten Notfall zurückgreifen können. Den möchten wir offen kommunizieren, damit niemand mehr als nötig überrumpelt wird, wenn es dazu kommt. Sollten wir tatsächlich auf die Sporthallen ausweichen müssen, bin ich zuversichtlich, dass die Lüneburger Vereine zusammenrücken und sich aushelfen werden."