header

Böhmsholz wird Flüchtlingsheim

Kapazität für 80 Personen – Ausflugslokal soll bestehen bleiben

Die Eigentümer des Waldhofs Böhmsholz, Gabriela (r.) und Eckhard Schmidt, schmieden Zukunftspläne. Dazu zählt auch die Vermietung des Schullandheims an die Hansestadt Lüneburg als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Sozialdezernentin Pia Steinrücke freut sich über eine mögliche Nutzung ab Dezember. Das Ausflugslokal bleibt erhalten. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 11.11.2015 - Der Waldhof Böhmsholz soll eine weitere Gemeinschaftsunterkunft der Stadt Lüneburg werden. Wie die Stadt berichtet, stehe sie mit den Eigentümern kurz vor einem entsprechenden Vertragsabschluss, noch aber seien nicht alle Detailfragen geklärt. In dem traditionsreichen Ausflugslokal und Schullandheim vor den Toren Reppenstedts sollen ab Dezember bis zu 80 Personen untergebracht werden. Der Gastronomiebetrieb bleibe ebenso erhalten wie der ebenfalls vor Ort ansässige Kutschenbetrieb.

Die Hansestadt sei angesichts des weiterhin hohen Flüchtlingszuzugs erleichtert, eine weitere kurzfristig beziehbare und voll ausgestattete Unterkunft für Neuankömmlinge bieten zu können, gab sie in einer heute veröffentlchten Pressemitteilung bekannt.

Eigentümer Eckhard Schmidt, ein Bruder des bisherigen Betreibers, hatte die Liegenschaften in Böhmsholz aus dem laufenden Insolvenzverfahren erworben und möchte nun die Familientraditionen fortführen. "Böhmsholz ist ein einzigartiges Ausflugsziel in der und für die Region. Umgekehrt waren wir hier schon immer ein offenes Haus, schon nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir hier Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf geboten“, fasst Schmidt zusammen. Zum Konzept gehört, dass Pächter Jens Bußmann mit seinem gastronomischen Angebot weiterhin ganzjährig Ausflügler aus der Region bewirten will sowie zukünftig auch vermehrt Tagesgäste und Gruppen. Auch für die Planung von Familienfeiern, Weihnachtsfeiern oder etwa Sommerfeste ist Bußmann unter der bekannten Telefonnummer des Waldhofes (04131–61158) zu erreichen.

Für das Schullandheim wollen die Eigentümer langfristig ein neues Konzept entwickeln. Die Zwischenvermietung an die Hansestadt Lüneburg komme gelegen, um in Ruhe Pläne für die weitere Entwicklung und gegebenenfalls einen Umbau bzw. eine Sanierung zu schmieden. So will die Hansestadt erst einmal für wenige Jahre für Flüchtlinge anmieten, danach soll das Schullandheim seinen Betrieb unter neuen Vorzeichen wieder aufnehmen.

Lüneburgs Sozialdezernentin Pia Steinrücke sagt: "Es ist insgesamt schön zu sehen, wie viel Engagement uns hier seit Beginn der ersten Gespräche entgegengebracht wurde.“ Sie ist zuversichtlich, dass in Böhmsholz etwas Besonderes entstehen kann, eine Art "integrative Begegnungsstätte für Flüchtlinge und Einheimische“. Mit der Gemeinde Reppenstedt ist Steinrücke im Gespräch wegen der Nutzung etwa von Einkaufsmöglichkeiten sowie, wenn erforderlich, von Plätzen in Kitas und Schulen.

Für den ersten Betrieb steht in Böhmsholz erst einmal alles bereit: Die Zimmer in den zwei in Frage kommenden Gebäuden sind komplett ausgestattet, Mobiliar, Bettzeug und Schränke sind vorhanden, ebenso Bäder. Steinrücke weiter: "Zurzeit sprechen wir noch über die Versorgungsmöglichkeiten für die ersten Tage beziehungsweise ob es möglich ist, Küchen einzurichten, damit die Flüchtlinge sich wie in unseren übrigen Gemeinschaftsunterkünften selbst versorgen können.“