header

Lüneburg soll günstiger wohnen

Stadt und Investoren unterzeichnen erste Förderverträge

Fröhliche Gesichter bei der Unterzeichnung der Förderverträge: (v.l.) Abteilungsleiterin Heike Mönning für den Bauherren Lüwobau, Oberbürgermeister Ulrich Mädge, Birgit Rekelsdorf-Blank für die Investorengemeinschaft Scharnhorst GbR. Nicht auf dem Foto ist ein Vertreter der HKI Hanseviertel Lüneburg. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 11.10.2016 - Wohnen in Lüneburg ist teuer, Grund ist zu wenig bezahlbarer Wohnraum. Mit einem Förderprogramm mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt will Lüneburg den Bau von Mietwohnungen speziell für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen forcieren. Kürzlich hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gemeinsam mit den Bauherren die ersten Förderverträge unterzeichnet. Insgesamt geht es um annähernd 100 Wohnungen von drei Bauherren, die im Speicher-Quartier, im Hanseviertel und am Bockelsberg entstehen sollen. Die Gesamtförderung für diese ersten Verträge macht mehr als eine halbe Million Euro aus.

Elisabeth-Maske-Straße

Bereits weit gediehen ist das Projekt der städtischen Tochter Lüneburger Wohnungsbau GmbH (Lüwobau), die an der Elisabeth-Maske-Straße 5-7 ein Mehrfamilienhaus mit 36 Wohnungen baut. Die Wohnungen, teils rollstuhlgerecht, sind zwischen 35 und 60 Quadratmeter groß und haben ein bis drei Zimmer. Wer darin wohnen möchte, braucht einen Wohnberechtigungsschein. Heike Mönning, technische Leiterin und Prokuristin der Lüwobau, berichtet vom aktuellen Stand: "Wir haben kürzlich die letzte Decke fertiggestellt, der Bau ist teils schon geklinkert und von oben hat man einen tollen Blick über Lüneburg bis nach Westen." Die Fertigstellung ist für Sommer 2017 geplant.

Wer die städtische Förderung in Anspruch nimmt, verpflichtet sich, bestimmte Bedingungen einzuhalten, vor allem eine Mietpreisbindung. So muss die Anfangsmiete mindestens 50 Cent pro Quadratmeter und Monat unterhalb der höchstmöglichen Miete liegen, die das Land für sozialen Wohnungsbau vorsieht. Konkret sind das zu Anfang maximal 5,10 bzw. 6,50 Euro (statt 5,60 bzw. 7 Euro). Die erste Mieterhöhung darf nicht wie sonst nach drei Jahren erfolgen, sondern frühestens nach vier Jahren Mietdauer, und sie darf 15 Prozent nicht überschreiten.

Nelly-Sachs-Straße

Diese Verpflichtung möchte auch die Investorengemeinschaft Scharnhorst GbR eingehen für Wohnungen, die an der Nelly-Sachs-Straße neu entstehen sollen. Baubeginn für die 21 Wohnungen ist voraussichtlich noch in diesem Jahr, kündigt Birgit Retelsdorf-Blank als Vertreterin der GbR an. Sie sagt: "Ohne diese finanzielle Förderung der Stadt wäre das Projekt für uns nicht zu den günstigen Mietkonditionen realisierbar." Bereits in den 1990er-Jahren hatte die Investorengemeinschaft mehr als 100 Mietwohnungen am Bockelsberg mit Zuschüssen aus dem damaligen Wohnungsbauprogramm der Stadt im Gegenzug zu einer sozialverträglichen Mietpreisbindung realisiert.

Lübecker-Straße

Für das dritte aktuell geförderte Projekt zeichnet die HKI Hanseviertel Lüneburg UG als Bauherr verantwortlich. Entstehen sollen an der Lübecker Straße 36 Wohnungen im betreuten Wohnen. Acht Wohnungen davon sind rollstuhlgerecht und stehen damit auch jüngeren Menschen mit Behinderung offen. Die Wohnungen sind zwischen 40 und 70 Quadratmeter groß. Im Moment läuft hier die Ausschreibung der Gewerke, danach wird mit dem Bau begonnen.

Das Wohnungsbauprogramm der Hansestadt Lüneburg zielt darauf ab, bis zum Jahr 2021 je 700 geförderte Mietwohnungen, 700 frei finanzierte Wohnungen sowie 700 Einfamilien- und Reihenhäuser zu bauen. Teil des Programms sind Bausteine zur finanziellen Förderung, so bezuschusst die Hansestadt den Neubau von Mietwohnungen unter bestimmten Bedingungen mit 8.000 bis 12.000 Euro pro Wohnung, je nach Größe. Um einen Mix verschiedener Einkommensgruppen zu begünstigen, werden pro Gebäude jeweils nur maximal 60 Prozent der Wohnungen gefördert. Der städtische Fördertopf dafür ist mit 3 Millionen Euro für die ersten Jahre gefüllt. Infos dazu im Netz unter www.hansestadtlueneburg.de/wohnungsbau.