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Blindgänger unter der Schule?

Stadt sondiert Gelände der Grundschule Im Roten Felde und der IGS in Kaltenmoor

Mit einer Sondierung soll geprüft werden, ob sich unter dem Mensaanbau der Grundschule Im Roten Felde noch Blindgänger befinden. Foto: LGheuteLüneburg, 19.12.2016 - Die Hansestadt Lüneburg lässt in der ersten Januar-Woche 2017 auf dem Gelände der Grundschule Im Roten Felde sogenannte Blindgängerverdachtspunkte kontrollieren. Die Sondierung, die ein Kampfmittelbergungsunternehmen durchführen wird, soll drei Tage dauern. Geprüft werden soll, ob sich noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände befinden. Da ein Verdachtspunkt an den Mensaanbau der Schule grenzt, müssen die Arbeiter auch durch das Betonfundament des Gebäudes bohren - bis zu sechs Meter tief.

"Wir nutzen bewusst die Weihnachtsferien für die Sondierung, um den Schulbetrieb nicht zu stören", sagt Stadtrat Markus Moßmann, der das für Sicherheit zuständige Dezernat der Hansestadt leitet. "Auch die Anwohnerinnen und Anwohner sind nicht betroffen, sie können trotz der Untersuchungen in ihren Häusern bleiben."

"Ein weiterer Punkt auf öffentlichem Grund liegt auf dem Gelände der IGS in Kaltenmoor", sagt Moßmann. "Hier planen wir für die Osterferien genauere Untersuchungen." Insgesamt gibt es 18 Verdachtspunkte im Stadtgebiet, auf der Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet werden. Die Hansestadt hat dafür eigens eine Übersichtskarte erstellen lassen.

Ob dort wirklich Blindgänger liegen, lässt sich erst durch die gezielte Sondierung feststellen. Die Blindgängerverdachtspunkte sind aufgrund ihres Ursprungs, der Auswertung von Luftbildaufnahmen, mit gewissen Unsicherheiten behaftet. So können beispielsweise Kampfmittelfunde noch während des Krieges durch Wehrmachtsangehörige oder in der Zeit nach dem Krieg durch Besatzungsmächte geräumt worden sein, ohne dass dies in den Wirren der damaligen Zeit ausreichend dokumentiert worden ist.