header

Gräber werden teurer

Lüneburg hebt Friedhofsgebühren an – Defizit beträgt mehr als eine Million Euro

Um zehn Prozent hat die Stadt Lüneburg die Gebühren für ihre Friedhöfe angehoben. Foto: LGheuteLüneburg, 18.05.2018 - Die Stadt hat mit Beginn des Monats die Gebühren für die Lüneburger Friedhöfe angehoben. Ziel ist es, die seit Jahren angelaufenen Defizite von inzwischen mehr als einer Million Euro nicht weiter ansteigen zu lassen. Die Stadt erwartet durch die neuen Gebühren Mehreinnahmen von rund 68.000 Euro bis Ende 2018. Mit der neuen Satzung tritt eine Gebührenerhöhung von rund 10 Prozent in Kraft. So kostet beispielsweise ein Reihengrab jetzt 1000 Euro statt bisher 910 Euro für einen Zeitraum von 25 Jahren, ein Urnenwahlgrab 2000 statt 1060 Euro für 20 Jahre und ein Familiengrab 2880 statt 2640 für 40 Jahre.

"Friedhöfe werden immer ein Zuschussbetrieb sein", erklärt Oberbürgermeister Ulrich Mädge. "Die Frage ist aber, in welchem Umfang wir bezuschussen müssen. Ohne eine Erhöhung der Gebühren steigt das Defizit weiter an." In diesem Zusammenhang erinnert der Verwaltungschef daran, dass es bereits seit Sommer 2017 einen Ratsbeschluss gebe, wonach Sozialbegräbnisse bezuschusst werden und zum Beispiel Sozialhilfeempfänger finanzielle Unterstützung für die Bestattung ihrer Angehörigen erhalten können. Die Hansestadt stellt dafür 225.000 Euro bereit.

Die neue Gebührensatzung soll bis 2020 gelten. Zugleich soll ein neues Konzept für die städtischen Friedhöfe erarbeitet werden. So sollen nicht genutzte Grünflächen auf den Friedhöfen umgewandelt werden können. Auch soll es Angebote für moderne Formen der Bestattung geben. An weiteren Ideen für ein neues Konzept arbeitet bereits seit vergangenem Jahr die Arbeitsgruppe Friedhof. Einige der daraus entstandenen Vorschläge wurden bereits umgesetzt, so zum Beispiel Baumgräber als neue Bestattungsform auf dem Michaelis- und auf dem Zentralfriedhof, eine barrierefreie Umgestaltung des Kapellenvorplatzes auf dem Zentralfriedhof und die Instandsetzung von Wegen sowie das Aufstellen von neuen Bänken.

Vorrangiges Ziel der Verwaltung sei es, keinen der acht Lüneburger Friedhöfe schließen zu müssen: "Wir haben eine Friedhofskultur. Friedhöfe sind Gedenkstätten, die wir erhalten wollen", sagt Mädge.

Mehr als 90 Prozent der Lüneburger werden auf einem der städtischen Friedhöfe bestattet. Insgesamt acht Friedhöfe mit einer Gesamtfläche von 48 Hektar befinden sich in städtischer Trägerschaft, dazu gehören der Waldfriedhof, Zentralfriedhof, Michaelisfriedhof, die Ortsteilfriedhöfe Rettmer und Häcklingen, der Nordwestfriedhof und der Ehrenfriedhof Tiergarten.