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CDU verwundert über Baumbeschneidung

Hansestadt, 21.06.2012 - Die Lüneburger CDU-Stadtratsfraktion kritisiert die Beschneidung von Bäumen am Lambertiplatz. Dort wurden in diesen Tagen und damit während der Vegetationsphase durch die Hansestadt Lüneburg die Baumkronen der Laubbäume beschnitten. Damit werde nicht nur in die Vegetation des Baumes eingegriffen, sondern auch in den gesamten ökologischen Raum Lambertiplatz, kritisiert die CDU.

"Insbesondere während der Vogelbrutzeit von Anfang März bis Ende September sollten solche Eingriffe in die Natur unterbleiben", fordert Niels Webersinn, Geschäftsführer der CDU-Stadtratsfraktion. Zwischen dem 1. März und dem 30. September eines jeden Jahres seien gemäß Bundesnaturschutzgesetz solche Aktionen zu unterlassen.

Gerechtfertigt wäre dieser Eingriff dann, wenn dadurch eine Gefährdung der Verkehrssicherheit hätte vermieden werden können. Dies sei aber nicht zu erkennen gewesen, so Webersinn, der auch kritisierte, dass die Bäume mit motorisierten Heckenscheren beschnitten wurden.

"Durch solche Eingriffe werden ökologische Nischen innerhalb der Stadt verdrängt bzw. kommen in Bedrängnis", erläutert Webersinn. Dies stehe zum einen im Widerspruch zum Bundesnaturschutzgesetz, aber auch zur Nachhaltigkeitsstrategie der Hansestadt Lüneburg. "Diese scheint nur ein reines Lippenbekenntnis zu sein, wenn zeitgleich solche Aktionen stattfinden", so der CDU-Mann. Er forderte daher die Hansestadt Lüneburg auf, die Beschneidung von Bäumen, Sträuchern und Hecken während der Vegetationsphase zu unterlassen.

Lüneburgs Stadtsprecherin Suzanne Moenck bestätigte die Beschneidungsaktion. "Die Beschneidung der Bäume wird ganz bewusst in dieser Zeit gemacht", sagt Moenck. Grund: Während der Vegetationsphase finde die für die Bäume wichtige Zellteilungphase statt. Offene Schnittwunden an den Ästen und Zweigen könnten in dieser Zeit von den Bäumen schneller wieder geschlossen werden. Die Gefahr von Pilzbefall oder anderen Baumkrankheiten sei dadurch deutlich geringer.

Moenck wies auch darauf hin, dass die Arbeiten von geschulten Fachkräften der AGL, Fachagrarwirten für Baumpflege und Baumsanierung, durchgeführt würden. "Die Baumkontrolleure prüfen außerdem vor jedem Beschnitt, ob sich Nester in dem Baum befinden", ergänzt Moenck. Sollte dies der Fall sein, werde die Brutzeit abgewartet und erst danach die Beschneidung vorgenommen.

Die meisten Nester seien ohnehin nicht in Bäumen, sondern Büschen und Sträuchern. "In den Bäumen nisten nur größere Vögel, und die sind von den Mitarbeitern leicht zu erkennen", sagt Moenck. In Lüneburg gibt es rund 30.000 Stadtbäume, die von der AGL gepflegt werden.