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Türkische Baumhasel soll Lüneburgern Schatten spenden

Hansestadt bereitet sich auf den Klimawandel vor

Lüneburg, 17.11.2013 - Die Hansestadt Lüneburg ist überzeugt, dass der Klimawandel kommt - und hat jetzt mit ersten botanischen Vorsorgemaßnahmen begonnen. Auf der Grünfläche am Reichenbachplatz hat Oberbürgermeister Ulrich Mädge am Freitag eine Türkische Baumhasel als sogenannten Klimabaum gepflanzt. Der Baum samt zugehöriger Info-Tafel soll Passanten darauf aufmerksam machen, sich mit dem Klimawandel und seinen Folgen für Alltag und Stadtplanung auseinander zu setzen. Unterstützt wird die Aktion vom Projekt Klimawandel & Kommunen (KuK), das sich mit 500 Euro an der Pflanzung beteiligt.

Als Klimabäume werden Baumarten bzw. Baumsorten bezeichnet, die für den möglicherweise anstehenden Klimawandel in besonderer Weise geeignet sein sollen. So kann zum Beispiel die Türkische Baumhasel gut damit leben, wenn die Durchschnittstemperaturen in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich um 2 bis 3 Grad steigen, wenn es im Winter höhere Niederschläge gibt und die Sommer tendenziell heißer und trockener werden. Oberbürgermeister Mädge erklärt: "Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der städtischen Verwaltung. Zum Beispiel bei der Auswahl der Bäume, die in 50 Jahren Schatten spenden und hier für ein gesundes Kleinklima sorgen sollen. Quer durch viele Aufgabenbereiche hindurch müssen wir uns anpassen. Bei Bebauungsplänen, Regenrückhaltung, Kanalwesen und vielen anderen Punkten müssen wir die Veränderungen in unseren Überlegungen berücksichtigen."

Der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Hansestadt, Dr. Karl-Heinz Rehbein, hat sich um den Klimabaum für Lüneburg gekümmert. Der Bereich Grünplanung und die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH haben im wahrsten Sinne des Wortes am Reichenbachplatz den Boden für den Baum bereitet. Rehbein erläutert: "Wir haben bewusst einen Standort mitten in der Stadt ausgewählt. Denn gerade Straßenbäume müssen eine Menge mitmachen, kommt zusätzlich die Belastung Klimawandel hinzu, sind klassische Straßenbäume wie Ahorn, Kastanie und bestimmte Lindenarten auf Dauer nicht mehr sinnvoll. Wir werden uns also gerade in der Innenstadt an neue Baumsorten gewöhnen müssen."

Neben dem Klimabaum am Reichenbachplatz pflanzt die Hansestadt Lüneburg in diesem Winter mehr als 100 weitere Bäume als Ausgleich und Ersatz für solche Exemplare, die gefällt werden müssen.