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O du fröhliche

12.12.2012 - Weihnachten steht vor der Tür, Zeit für innere Einkehr und - Geschenke. Doch da ist noch ein "Fest", das sich gern für großzügige Geschenke anbietet: die Landtagswahl am 20. Januar. Rechtzeitig vor beiden Ereignissen hat nun der Landkreis tief in seine Taschen gegriffen und ein ganzes Bündel aus Monats- und Zehnerkarten herausgezogen, mit denen die Elb-geplagten Pendler aus dem Amt Neuhaus frohgestimmt werden sollen. Dass bei ihnen etwas ganz anderes auf dem Wunschzettel steht, nämlich eine Brücke, macht die Sache nicht leichter.

Denn wie das mit Wünschen so ist: nicht alle gehen in Erfüllung. Ob die Elbbrücke jemals dazu gehören wird, mag mit Fug und Recht bezweifelt werden, denn erstens wird die Bürgerbefragung - und dazu wurde sie ins Leben gerufen - bei einer landkreisweiten Befragung unter Androhung massiver finanzieller Engpässe bei Kita- und sonstigen Sozialräumen wohl kaum pro Brücke ausfallen, und zweitens hat die Bürgerbefragung - sollte sie wider Erwarten doch ein anderes Ergebnis bringen - keinerlei rechtliche Relevanz.

Die rot-grüne Mehrheit im Kreistag kann also - was sie natürlich auch jetzt schon könnte - immer noch die Reißleine ziehen und das Brücken-Projekt kippen. Und da die Grünen die Brücke partout nicht wollen und der nächste Kreistag erst 2016 gewählt wird, scheint dieses Ergebnis vorprogrammiert. Es sei denn, man diskutiert dann immer noch.

Damit die Stimmung rechts der Elbe aber nicht ganz so gedrückt ist und der Schock am 20. Januar nicht ganz so tief sitzt, werden also schon mal die Tarife für die Elbfähren gesenkt, auch wenn diese bei Eisgang gar nicht fahren. Dass der Landrat die Fährpreis-Subventionierung nach rund 20 Jahren Brücken-Diskussion aber auch noch als "Sofort-Hilfe" verkaufen will, das musste ja nun wirklich nicht auch noch sein.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Mit Zuschuss über die Elbe"