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Briefe aus der Anstalt

Lüneburg, 25.09.2013 - Wie erfährt ein psychisch kranker Vater seinen Aufenthalt in der Psychiatrie und wie erklärt er dies seinem achtjährigen Sohn? Sebastian Schlösser, Theaterregisseur aus Hamburg, hat seine persönlichen Erfahrungen als Patient einer psychiatrischen Klinik niedergeschrieben und sie in seinem Buch "Lieber Matz, Dein Papa hat 'ne Meise" veröffentlicht. Am 30. September liest Schlösser in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) im Mehrzwecksaal im Klinikum (Haus 48) der PKL am Wienebütteler Weg.

Jung und erfolgreich - so startete Sebastian Schlösser seine Karriere als Theaterregisseur am Hamburger Schauspielhaus. Leider konnte er diesen Erfolg nicht wirklich genießen. Manische Phasen mit einem Leben in atemberaubender Geschwindigkeit, voll intensiver Arbeit und gepaart mit Größenwahn, wechselten sich ab mit Phasen tiefster Verzweiflung und Depression. Dann fühlte Schlösser nichts mehr und quälte sich mit Selbsttötungsgedanken. Schließlich landete er mit der Diagnose "Bipolare Störung" in der Psychiatrie.

Seine Erfahrungen schrieb er in Briefen an seinen achtjährigen Sohn nieder. Briefe, von denen Sebastian Schlösser hofft, dass sie eines Tages seinem Sohn helfen werden, die "Meise" seines Vaters besser zu verstehen. Im Anschluss an die Lesung beantwortet Sebastian Schlösser Fragen der Zuhörer.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Informationsreihe der Psychiatrischen Klinik Lüneburg für Patienten, Angehörige und Interessierte statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.