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Pflegebedarf steigt weiter stark an

Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen sind Frauen

Hannover, 02.01.2015 - Im Dezember 2013 wurden in Niedersachsen 97.619 Personen in stationären Pflegeheimen und 67.997 Personen durch ambulante Pflegedienste im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) versorgt. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, stieg gegenüber dem Jahresende 2011 die Zahl der Pflegebedürftigen in der stationären Pflege um 6.063 Personen (+6,6 Prozent) und um 4.472 Personen (+7,0 Prozent) in der ambulanten Pflege. Seit der ersten Erhebung im Jahr 1999, die seitdem alle zwei Jahre durchgeführt wird, hat sich die Zahl der Personen in stationärer Pflege um insgesamt 59,4 Prozent und in ambulanter Pflege um 68,2 Prozent erhöht.

Gut 68 Prozent der Pflegebedürftigen in stationären Pflegeheimen hatten ein Alter von mindestens 80 Jahren, davon gehörten gut 21 Prozent zur Altersgruppe 70 bis 80 Jahre. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen (71,3 Prozent) waren Frauen. Jeweils fast 40 Prozent erhielten als erheblich Pflegebedürftige die Pflegestufe I beziehungsweise als schwer pflegebedürftige Personen die Pflegestufe II, die verbleibenden 20 Prozent die Pflegestufe III für Schwerstpflegebedürftige. Im Vergleich zu 2011 konnten in allen drei Pflegestufen Zunahmen beobachtet werden (+5,6 Prozent, Stufe I; +4,7 Prozent Stufe II; +7,0 Prozent Stufe III).

Deutlich mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen (59,4 Prozent), die durch ambulante Pflegedienste betreut wurden, erhielten dagegen die Pflegestufe I, 30,6 Prozent die Pflegestufe II und 10,0 Prozent der Pflegestufe III. Im Vergleich zu 2011 erhöhte sich die Zahl der Pflegebedürftigen in der Pflegestufe I um 8,1 Prozent. Während bei den Pflegestufen II und III in den Vorerhebungen Rückgänge zu verzeichnen waren, gab es 2013 Zunahmen von 6,5 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent zur Erhebung 2011. Der Anteil der Frauen betrug im Jahr 2013 nahezu unverändert 67,1 Prozent. Von den Pflegebedürftigen hatten 62,8 Prozent ein Alter von über 80 Jahren erreicht und von diesen gehörten 24 Prozent zur Altersgruppe 70 bis 80 Jahre, was einer Zunahme von 5,9 Prozent beziehungsweise 9,3 Prozent gegenüber 2011 entspricht.

Die Anzahl der ambulanten Pflegedienste erhöhte sich 2013 gegenüber der Erhebung im Jahr 2011 um 42 auf nunmehr 1.231 (+3,5 Prozent). Hier waren am Jahresende 2013 insgesamt 32.144 Personen (+9,5 Prozent) beschäftigt, darunter 28.903 Frauen (89,9 Prozent).

Auch die Anzahl der stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) nahm zu. Sie stieg zum 15. Dezember 2013 auf 1.778 gegenüber 1.667 am Jahresende 2011 (+6,7 Prozent). Hier wurden 80.255 Beschäftigte gezählt, darunter 68.577 Frauen (85,4 Prozent).

Insgesamt 67.997 Personen versorgten die ambulanten Pflegedienste 2013 zu Hause, daneben erhielten noch 131.408 Personen (+8,1 Prozent) ausschließlich Pflegegeld, um die Pflege durch selbst organisierte Pflegehilfen, in der Regel durch Angehörige, sicherzustellen.

Das 2013 zum ersten Mal erfragte Merkmal "erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz" wiesen knapp ein Viertel der durch ambulante Pflegedienste betreuten Personen auf, während es bei den Personen in vollstationärer Pflege sogar fast 60 Prozent waren.