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"Besser auf ihr Leben als Verbraucher vorbereiten"

CDU-Landtagsabgeordnete Bertholdes-Sandrock fordert Verbraucherbildung in den Schulen

Lüchow, 17.11.2013 "Verbraucherschutz funktioniert nicht allein durch Gesetze, sondern erfordert Verbraucherbildung, gerade auch bei jungen Leuten", ist die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock überzeugt. Alarmierend sei die Hilflosigkeit vieler junger Menschen als Verbraucher, wenn sie beispielsweise unbedacht Handyverträge abschlössen, deren Folgen sie nicht absehen und aus denen sie nicht wieder herauskämen, meint Bertholdes-Sandrock. Sie hat deshalb einen Antrag zur Verbraucherbildung an Schulen für die Fraktion in das Landtagsplenum eingebracht.

Bertholdes-Sandrock verweist auch auf junge Familien, die Kaufentscheidungen fällen, ohne zu wissen, wie sie das bezahlen sollen und deshalb leicht in eine Schuldenfalle gerieten. Auch gebe es viele junge Mütter, denen man nicht beigebracht habe, zu wirtschaften oder auch nur selbst eine Mahlzeit zuzubereiten, die meist gesünder und sogar billiger sei als ein Fertiggericht oder Fast Food. Die schnelle Verfügbarkeit von Einkäufen im Internet erschwere die Situation zusätzlich. "Diese Beispiele zeigen, dass wir junge Leute besser auf ihr Leben als Verbraucher vorbereiten müssen“, ist sich die Abgeordnete sicher. "In einer Welt, in der Zusammenhänge immer komplexer werden und die Halbwertszeiten des Wissens sich verkürzen, ist es sinnvoll, eine solide Basis zur Orientierung zu haben.“

Diese solle möglichst früh und an praktischen Beispielen erarbeitet werden. So könne man zum Beispiel die Konsequenzen eines Handyvertrags im Matheunterricht berechnen. Die Angebote der Ganztagsschule am Nachmittag könnten verstärkt für die Vermittlung von Verbraucherthemen genutzt werden. Lehrpläne, Schulbücher und Materialien sollten auf diesen neuen Blickwinkel hin überprüft werden, fordert die Landtagsabgeordnete. Die Schule solle dazu beitragen, dass junge Leute als Verbraucher gut informiert sind bzw. Informationsangebote wahrnehmen können. "Wir brauchen dazu kein zusätzliches Unterrichtsfach und keine zusätzlichen Stunden, aber einen neuen Blickwinkel auf Verbraucherbildung als eigenständiges Erziehungsziel“, so die Abgeordnete weiter.

Bertholdes-Sandrock sieht Verbündete bei den Landfrauen, Verbraucherzentralen, aber auch bei den Schuldnerberatungen. "Der Bereich Finanzen, der den Umgang mit Geld und Geldinstituten abdeckt, aber auch wirtschaftliches Handeln, Haushaltsführung und Sparen und weiter der große Bereich der Ernährung kann mit kompetenten Partnern zum Beispiel in schulischen Projekten umgesetzt werden“, so Bertholdes-Sandrock. "Die Zielsetzung sind Alltagskompetenzen, die an lebenspraktischen Beispielen erarbeitet wurden, damit der Verbraucher letztendlich frei entscheiden kann, aber auch die Konsequenzen für sich und die Gesellschaft kennt."

Käufer sollten wissen, wie Preise entstehen und eine Vorstellung von den Konsequenzen ihres eigenen Kaufverhaltens haben, gerade angesichts einer globalisierten Welt. Wichtig sei dies nicht nur bei Eiern oder Fleisch, die immer mal wieder im Medienfokus stehen, sondern auch bei der Strickjacke, "die für wenig Geld im billigsten Billigmarkt gekauft wurde", so Bertholdes-Sandrock. Ganz wichtig sei auch der Umgang mit den elektronischen Medien wie Facebook und Twitter. Ging es früher beim Umgang mit dem Computer um die technische Nutzung, gehe es jetzt um den Selbstschutz junger Leute bzw. den kritischen Umgang mit diesen Medien.