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Ende des Turbo-Abis erst ab 2015

Schulelternrat setzt sich mit schneller Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren nicht durch

Hannover, 27.03.2014 - Am Rande der gestrigen Sitzung des Niedersächsischen Landtags haben Schulelternräte aus Stadt und Landkreis Lüneburg eine Liste mit 25.000 Unterschriften von Eltern an die Kultusministerin und die regionalen Abgeordneten Miriam Staudte (Grüne) und Andrea Schröder-Ehlers (SPD) übergeben. Darin fordern sie, bereits in diesem Sommer zum Abitur nach 13 Jahren zurückzukehren. Die rot-grüne Landesregierung hat die Rückkehr zu G9 bereits beschlossen, möchte jedoch Schulen und Schulträgern ausreichend Zeit für die Vorbereitung geben. Deshalb soll die Umstellung erst ab dem Schuljahr 2015/2016 erfolgen.

"Der Wunsch der  Schulelternräte auf möglichst schnelle Wiedereinführung von G9 ist verständlich und nachvollziehbar. Wichtig ist aber auch, dass so ein Schnellschuss wie bei der Einführung vom Abi nach 8 Jahren nicht wiederholt wird. Das bestätigen auch die Ergebnisse der Expertenkommission 'DialogForum - Gymnasien gemeinsam stärken', die kürzlich vorgestellt wurden“, so Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers.

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat den Bericht der Expertenkommission abgewartet und nun die Ergebnisse vorgelegt. „Die Arbeit des Dialogforums war und ist wichtig. Die Zeit, die man sich dafür genommen hat, ist gut investiert, um den Systemwechsel sorgfältig und im Sinne der Schülerinnen und Schüler und der Kollegien vorzubereiten“, so Schröder-Ehlers. Eine Einführung schon in diesem Sommer wurde von der Expertenkommission einhellig abgelehnt.

Die Umstellung auf G9 wird mit dem Schuljahr 2015/16 beginnen. Die Jahrgänge 5, 6, 7 und 8 werden miteinbezogen. Der erste Schuljahrgang wird dann voraussichtlich im Schuljahr 2020/21 sein Abitur nach 13 Jahren machen.

Die Herabsetzung der Wochenstunden auf maximal 30 Stunden im Sekundarbereich I bedeutet weniger Stress und mehr Zeit zum Vertiefen der Unterrichtsinhalte, ist Schröder-Ehlers überzeugt. Die Kerncurricula sollen nicht verändert werden. Damit werde die hohe Qualität des niedersächsischen Abiturs gesichert und der länderübergreifende Abiturvergleich nicht beeinträchtigt, teilte die SPD-Landtagsabgordnete mit.

Auch Miriam Staudte, Landtagsabgeordnete der Grünen, ist von der Richtigkeit der Rückkehr zu G9 überzeugt: "Der Einsatz der Schulelternräte in Lüneburg war wegweisend und hat die Entwicklung in ganz Niedersachsen mit beeinflusst. Noch vor einem Vierteljahr hätte ich nicht gedacht, dass wir es schaffen, dass Niedersachsen bundesweit Vorreiter für das Abitur nach 13 Jahren wird. Ich bin sehr erleichtert und würde mir wünschen, dass bei der Umstellung 2015 noch mehr Jahrgänge miteinbezogen werden können.“