Landkreis, 08.03.2012 - Die Fährverbindungen über die Elbe bei Bleckede und Neu Darchau sollen verbessert werden. Das beschloss der Kreistag am vergangenen Montag mehrheitlich. Hintergrund ist die unzureichende Verkehrsanbindung von Amt Neuhaus Richtung Lüneburg. Um hier Abhilfe zu schaffen, soll eine gemeinsame Gesellschaft für beide Fähren gegründet werden, um Fährzeiten und -tarife der beiden Fähren "Amt Neuhaus" und "Tanja" zu harmonisieren.
Der Antrag der Mehrheitsgruppe von SPD und Grünen fand letztlich nur die Zustimmung von der Links-Partei. Zwar vermutete diese hinter dem Antrag ein "rot-grünes Ablenkungsmanöver" wegen der zuvor von der Mehrheitsgruppe durchgesetzten Bürgerbefragung zur Elbbrücke bei Neu Darchau (LGheute berichtete), stimmten dem Vorhaben dann aber im "Interesse der Fährnutzer" doch zu, wie Linken-Fraktionschef Frank Stoll ausführte.
Stoll, selber Fährmann auf der Neu Darchauer Fähre "Tanja", machte deutlich, dass ein Fährbetrieb über 22 Uhr hinaus wirtschaftlich nicht tragbar sei. Auch die Notwendigkeit für eine bessere Taktfolge im Fährbetrieb sah er nicht: "Wir fahren bereits in kurzem Takt, und wenn erforderlich, auch mal für eine einzelne Person."
Die CDU begrüßte den Antrag grundsätzlich, konnte ihm letztlich dann aber doch nicht zustimmen. Sie befürchtet, dass mit der Gründung dieser Gesellschaft das Aus für die Elbbrücke noch weiter zementiert werde. "Bis zur Brücke ja", bot Alexander Blume für die Gruppe von CDU und RRP an, die sich dann aber bei der Abstimmung der Stimme enthielt. Auch Birte Schellmann von der FDP zweifelte die Motive von SPD und Grünen an. "Wir sind sehr misstrauisch", sagte die FDP-Politikerin.
Landrat Manfred Nahrstedt wurde vom Kreistag beauftragt, entsprechende Vertragsverhandlungen mit den Fährbetreibern aufzunehmen.