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Ursache für Dioxin-Eier weiterhin unklar

Hannover, 17.04.2012 - Die genaue Ursache für die Dioxin-Belastung von Eiern dreier Legehennenbetriebe im Landkreis Aurich ist weiterhin unklar. Wie das Verbraucherschutzministerium in Hannover heute mitteilt, werden derzeit die vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) entnommenen Proben untersucht. Mit ersten Ergebnissen werde nicht vor dem 20. April gerechnet.

Wie berichtet, gab es vor Ostern erste Hinweise auf Eier aus Niedersachsen, die mit dioxinähnlichem PCB (dl-PCB) belastet waren und an einen Großhändler in Nordrhein-Westfalen geliefert wurden.

Nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums war der Landkreis Aurich im September 2011 aufgrund einer Höchstmengenüberschreitung in einer Eierprobe bei einem Legehennen-Biobetrieb aktiv geworden. Der Landkreis hatte die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher - den Rückruf der belasteten Eier, die Sperrung des Betriebes, die Ausstallung der Legehennen sowie die Tötung und unschädliche Beseitigung der Tiere - veranlasst. Nach Angaben des Landkreises seien keine belasteten Produkte in den Verkehr gelangt. Der Landkreis Aurich habe im Folgenden die Eier regelmäßig auf eine Belastung mit Schadstoffen überprüfen lassen.

Da die Belastung in den Eierproben tendenziell zunahm, wurde der Biobetrieb am 5. April 2012 vorsorglich gesperrt. Das Verbraucherschutzministerium und das Laves wurden anlässlich der Sperrung allerdings nicht in Kenntnis gesetzt. Diese Vorgehensweise sei zwar formal nicht zu beanstanden - die Landkreise sind rechtlich nicht verpflichtet, das Verbraucherschutzministerium im Falle einer verfügten Sperre zu informieren - "vor dem Hintergrund einer tendenziell steigenden Belastung der Proben wäre eine frühzeitige Information über die vorsorgliche Sperre jedoch wünschenswert gewesen", teilte das Ministerium mit.

Erst am vergangenen Freitag, 13. April, wurde durch das Laves eine Höchstmengenüberschreitung bei einer Eiprobe festgestellt. Die Eier, die zwischen der letzten Probe ohne Höchstmengenüberschreitung und der vorsorglichen Sperrung erzeugt worden sind, seien aber, so das Ministerium, umgehend zurückgerufen worden.

Die vom Laves in den drei betroffenen Legehennenbetrieben am vergangenen Freitag entnommenen Proben - unter anderem Futtermittel, Einstreu, verschiedene Bodenproben, Branntkalk, Styropor und Gasbetonstein - werden derzeit in den Laboren untersucht. Ergänzend wurden in den umliegenden Betrieben Eierproben aus zehn Ställen genommen, die ebenfalls derzeit untersucht werden. Das Verbraucherschutzministerium hat außerdem das Laves beauftragt, den möglichen PCB-Eintrag über die Luft in Zusammenarbeit mit Experten zu klären.