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Grünes Licht für blaue Reflektoren

Hannover gibt Wildwarnreflektoren für Niedersachsen frei

Hannover, 13.06.2012 - Die blauen Wildwarnreflektoren sollen nun doch flächendeckend in Niedersachsen zum Einsatz kommen. In der vergangenen Woche gab Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode grünes Licht für die blauen Warnteile. Zweifel an der Verkehrssicherheit der Reflektoren seien nun ausgeräumt, erklärte der Minister. Die Kreisjägerschaft Lüneburg begrüßt die Freigabe.

"Die seitens der Straßenbauverwaltung aufgekommenen Bedenken habe ich prüfen lassen. Die Wildwarnreflektoren leisten einen guten Beitrag, Unfälle zu vermeiden und dienen damit unserem Ziel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Einem landesweiten Einsatz zur Wildunfallprävention steht jetzt nichts mehr im Wege. In diesem Zusammenhang möchte ich auch der Landesjägerschaft ganz ausdrücklich für ihr Engagement danken", sagte der Minister.

Wildwarnreflektoren werden an Straßenleitpfosten in Gebieten mit erhöhter Gefahr durch Wildwechsel eingesetzt, also jenen Strecken, die durch "Wildwechsel"-Zeichen oder die Unfallkommission als wildunfallträchtig gekennzeichnet sind. Die Überprüfung der Gutachtenlage hat ergeben, dass das Anbringen von Wildwarnreflektoren mit den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung vereinbar ist. Somit können die Reflektoren auf Basis eines entsprechenden Nutzungsvertrages angebracht werden.

Torsten Broder, Vorsitzender der Jägerschaft des Landkreises Lüneburg, begrüßt die Zustimmung des Ministeriums zu den Reflektoren: "Wir freuen uns, dass die Warnreflektoren nun eingesetzt werden können. Wir sind überzeugt, dass damit die Anzahl der Wildunfälle reduziert werden kann." Broder setzt sich seit langem für die blauen Marker ein, die zwischenzeitlich wegen möglicher Blendgefahr in dem Ruf standen, die Verkehrssicherheit gefährden zu können.

"Das betraf die alten Reflektoren. Die Neuen reflektieren das auf sie treffende Licht nicht mehr frontal, sondern lenken es seitlich ab", erklärt Broder. Durch diese Reflexionen soll das Wild, das sich im angrenzenden Straßenraum aufhält, frühzeitig gewarnt werden mit der Folge, dass es diesen Bereich meidet. Broder ist überzeugt, dass das Warnkonzept aufgehen wird. "Im Umfeld eines Maisanbaufeldes gab es 14 Wildunfälle. Nachdem wir dort auf einer Strecke von 1,5 Kilometern die Warnreflektoren angebracht hatten, sank die Zahl auf drei", so Broder.

Die Jägerschaft begrüßt den Einsatz der neuen Wildwarnreflektoren nicht nur, sie unterstützt ihn finanziell. Von den 5 Euro Stückkosten übernehmen die Jäger 4 Euro, 1 Euro übernimmt das jeweilige Revier. Im Landkreis soll schon bald mit dem Einsatz der Reflektoren begonnen werden. "Wir haben zunächst 1000 Stück für unsere Region vorgesehen", berichtet Broder.

Die Reflektoren sollen an kritischen Stellen angebracht werden. Ein Ersatz für die im Landkreis bereits seit längeren mit gutem Erfolg eingesetzten Dreibeine sollen sie aber nicht sein. "Die Dreibeine bleiben natürlich erhalten, sie weisen die Autofahrer auf bereits erfolgte Wildunfälle hin. Während diese die Autofahrer warnen, warnen die blauen Reflektoren das Wild", erklärt der Jägersmann.