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Kein Endlager in Gorleben

SPD-Niedersachsen sieht auch Süddeutschland als Kandidat für ein atomares Endlager

Hansestadt, 02.09.2012 - Die SPD in Niedersachsen hat sich nach einem Besuch des Salzstocks Gorleben gegen seine Nutzung als atomares Endlager ausgesprochen. Niedersachsens SPD-Landesvorsitzender und Spitzenkandidat Stephan Weil und SPD-Landtagskandidat Franz-Josef Kamp forderten statt dessen, Süddeutschland stärker als möglichen Endlager-Standort für atomaren Restmüll einzubeziehen. 

In 800 Meter Tiefe ließen sich die beiden SPD-Politiker kürzlich den Stand der Erkundungen durch den Leiter des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, erläutern. Weil und Kamp konnten sich dabei selbst ein Bild von dem weitläufigen und labyrinthartigen Salzstock machen.

Nach ihrem Besuch erneuerten Politiker die Forderung nach einem sofortigen Stopp des Erkundungsbergwerks. Da die geologischen Zweifel an Gorleben immer größer geworden seien, dürfe der Salzstock im Wendland bei einer Suche nach einem Atomendlager keine Rolle mehr spielen, argumentierten Weil und Kamp. "Ein solches Lager, in dem über tausende von Jahren hochgefährlicher nuklearer Abfall sicher eingelagert wird, muss über jeden Zweifel erhaben sein", sagte Kamp. Da dies in Gorleben nicht der Fall sei, fordere die SPD, Gorleben aus der laufenden Bewertung auszuklammern.

"Es muss endlich mit einer ergebnisoffenen Suche nach einem Endlager in ganz Deutschland begonnen werden", so Franz-Josef Kamp, "auch die südlichen Bundesländer, wo die meisten Atommeiler stehen, können nicht mehr nur nach Gorleben zeigen, wenn es um die Endlagerung von hoch radioaktiven Müll geht", so der Dahlenburger SPD-Politiker.

Ob die SPD mit ihrer Forderung, Gorleben aus der vom Bund angekündigten ergebnisoffenen Bewertung herauszunehmen, Erfolg hat, scheint indes ungewiss. Gegenwärtig deutet zumindest nichts darauf hin, dass der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) diese noch von seinem Vorgänger Norbert Röttgen in Aussicht gestellte Option auch übernehmen wird.