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Gäste aus Wagrowiec bereisten Landkreis

Landkreis, 14.05.2011 - Den Landkreis Lüneburg und den polnischen Landkreis Wagrowiec verbindet eine mehr als zehnjährige Partnerschaft. Um diese Freundschaft weiter zu festigen, hatte Landrat Manfred Nahrstedt diese Woche seinen Amtskollegen Michal Piechocki und eine kleine Delegation aus Polen eingeladen.

Gestern unternahmen die Gäste aus Wagrowiec gemeinsam mit Landrat Nahrstedt eine kleine Runde durch die Kreisverwaltung und warfen einen Blick aufs wiedererrichtete Zinskorngebäude. „Unsere gegenseitigen Besuche zeigen mir immer wieder, dass unsere Freundschaft nicht nur auf dem Papier besteht. Sie ist lebendig und entwickelt sich ständig weiter“, lobte Nahrstedt den regen Austausch in seiner Begrüßungsrede.

Ein weiterer Höhepunkt des Vormittags war die Besichtigung der Michaeliskirche unter der Führung von Pastor Olaf Ideker-Harr. Von ihm erfuhren die Gäste, dass dieses imposante Gotteshaus zwar nicht das älteste in der Hansestadt ist, dafür aber auf die längste Tradition zurückblicken kann.

„Das Michaeliskloster wurde 956 erstmals urkundlich erwähnt“, berichtete Pastor Ideker-Harr. Die Michaeliskirche selbst stamme vom Anfang des 15. Jahrhunderts, der mächtige Kirchturm wurde in den Jahren 1430 bis 1434 angebaut. „In ihrer fast 600-jährigen Geschichte wurde die Michaeliskirche immer wieder umgebaut“, so Ideker-Harr, „von der Klosterkirche der Mönche zur Garnisonskirche und schließlich zur Gemeindekirche.“

Dass viele Säulen des Kirchenschiffes nicht mehr grade stünden, sei nicht nur Folge des Salzabbaus, sondern auch des zu weichen Bodens. „Doch keine Angst, die Säulen sind schon seit ein paar hundert Jahren schief und halten immer noch“, beruhigte der Pastor die beeindruckten Gäste aus Wagrowiec.

Dem kulturhistorischen Programm schloss sich am Nachmittag ein naturkundliches Programm an: Landrat Nahrstedt fuhr mit seinen polnischen Gästen zur Storkenkate nach Preten und zeigte ihnen die Sudewiesen und die Elbtalaue mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna.

Am heutigen Samstag heißt es dann Abschied nehmen. Dann machen sich die Gäste wieder auf den Heimweg nach Wagrowiec. Mit im Gepäck haben werden sie die Bilder des internationalen Malprojekts „Malerei verbindet“: 17 junge Künstlerinnen aus Wagrowiec, der Ukraine und der Hansestadt hatten gemeinsam Lüneburger Motive auf Leinwand gebannt. Die Ausstellung soll bald in Polen zu sehen sein.

Bereits am vergangenen Donnerstag standen die Leuphana Universität, das Technologiezentrum der Handwerkskammer und das Reitsport-Ausbildungszentrum Luhmühlen auf dem Besichtigungsprogramm.