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Weiterer Gewässer-Check im Landkreis

Hansestadt, 18.10.2012 - Im Zuge der Neuerstellung von Gewässerkarten für Niedersachsen werden in den kommenden Monaten erneut Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Landkreis Lüneburg unterwegs sein, teilte die Kreisverwaltung heute mit. Die Kartierer müssen dabei auch Grundstücke betreten und befahren. Im Landkreis sind bei der jetzt anstehenden zweiten Kartierungsphase die Fließgewässer Brahlstorfer Bach, Laaver Kanal, Neue Rögnitz, Rögnitz, Sude und der Sückau-Pretener Graben betroffen.

Das NLWKN wird Flüsse, Bäche und andere Fließgewässer im Landkreis Lüneburg im kommenden Winterhalbjahr noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Von rund 10.000 Kilometer Gewässerstrecke lässt die Behörde neue Karten erstellen.

Um die Gewässerstruktur detailliert aufzeichnen zu können, müssen die Kartierer auch Grundstücke betreten und befahren. "Die Fachleute kommen in der Regel einzeln ohne großes Gerät und können eine schriftliche Befugnis des NLWKN vorweisen", erklärt Claudia Schröder vom Fachdienst Umwelt des Landkreises das Vorgehen, "die Kartierer bleiben nur kurze Zeit auf jedem Grundstück, da sie pro Tag bis zu fünf Kilometer zurücklegen." Die Grundstücksbesitzer werden über den Besuch der Kartierer nicht zusätzlich informiert.

Hintergrund der Kartierungsaktion ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL), deren Ziel die nachhaltige ökologische Verbesserung der Gewässer ist. Die neuen Fließgewässerkarten sollen den Zustand der Gewässer im Hinblick auf Lauf-, Ufer-, Sohl- und Auenstrukturen dokumentieren und dabei die Defizite gegenüber natürlichen Verhältnissen aufzeigen. "Das hilft den Wasserbehörden in Niedersachsen, notwendige Maßnahmen zu entwickeln und die Richtlinie besser umsetzen zu können", sagt Michael Loch vom Fachdienst Umwelt.

Beispielsweise können Bauwerke wie Wehranlagen, die für einige Fischarten eine unüberwindbare Sperre im Gewässer darstellen und damit Lebensräume zerschneiden, durch den Bau einer Sohlgleite wieder durchwanderbar gemacht werden. Begradigte, verrohrte oder mit Stein und Beton befestigte Gewässerabschnitte können renaturiert werden und oft sogar wieder eine natürliche Dynamik entwickeln.

Eine erste Kartierungsphase fand bereits einem Jahr statt. Dabei wurden folgende Gewässer unter die Lupe genommen: die Alte Ilmenau, Hauptkanal Ilau-Schneegraben, Hausbach, Roddau, Düsterhopenbach, Neetze-Kanal, Barumer See, Neetze, Reihersee, Dieksbach, St. Vitusbach, Mausetalbach, Ventschauer Bach, Pommoiseler Bach, Kateminer Mühlenbach, Gültstorfer Graben, Forstgraben, Sumter Kanal, Bruchwedder, Graben 1 (Radegast) und Marschwedder. Eine dritte und voraussichtlich letzte Phase soll von Oktober 2013 bis Dezember 2013 folgen.

Fragen zur Fließgewässerkartierung beantwortet der Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg: Claudia Schröder, Telefon 04131-26-1330, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..