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A39 und Scharnebeck sollen kommen

Landesregierung übergibt Anmeldeliste für neuen Bundesverkehrswegeplan

Hansestadt, 18.12.2012 - Die Niedersächsische Landesregierung will mehrere Infrastrukturprojekte im Landkreis Lüneburg auf den Weg bringen. In ihrer heutigen Kabinettssitzung hat sie die Anmeldeliste für den Bundesverkehrswegeplan 2015 bis 2030 beschlossen. Zu den angemeldeten Projekten gehören neben der Autobahn 39 und dem Bau einer neuen Schleuse in Scharnebeck unter anderem Ortsumgehungen in Amelinghausen, Barendorf und Bavendorf sowie der Neubau der Elbbrücke bei Lauenburg. Auch das Schienenprojekt "Y-Trasse" will Hannover voranbringen.

Die umfangreiche Anmeldeliste wurde heute Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer persönlich übergeben. Der Minister war bei der Landesbehörde für Straßenbau in Hannover zu Besuch, um sich dort über den Stand der Arbeiten zu den Autobahnprojekten A20 und A39 zu informieren.

Ministerpräsident David McAllister sprach von einer Weichenstellung für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur in Niedersachsen: "Die hervorragende Infrastruktur in Deutschland ist nach wie vor einer unserer wichtigsten Standortfaktoren. Das bescheinigt uns derzeit jede Studie. Deshalb setzen wir alles daran, unsere Straßen, Schienen und Wasserstraßen dauerhaft leistungsfähig zu halten und weiter auszubauen."

Allein im Bereich "Straße" hat Hannover 241 Projekte angemeldet. Dabei stehen bei den Autobahnen die Küstenautobahn A20, der Lückenschluss A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg sowie die A26 an der Unterelbe im Vordergrund. Bei den Bundesstraßen sind im Landkreis Lüneburg Ortsumgehungen in Amelinghausen, Barendorf und Bavendorf vorgesehen.

Im Bereich "Schiene" sollen vor allem die Netzknoten Hannover, Hamburg und Bremen entlastet werden. Auch der Bau der im Landkreis Lüneburg nicht unumstrittenen Y-Trasse soll vorangebracht werden. Befürchtet wird, dass Lüneburg vom ICE-Verkehr abgekoppelt wird und stattdessen vermehrt Güterzüge durch den Landkreis rollen. Mit der Y-Trasse soll zudem ein Fernverkehrshalt bei Walsrode errichtet werden, der ebenfalls zu Lasten der Städte Lüneburg, Uelzen und Celle ginge, wie Landrat Manfred Nahrstedt kürzlich beklagte.

Bei den "Wasserstraßen" steht der Bau einer neuen Schleuse in Scharnebeck weiter ganz oben auf der Prioritätenliste. "Weser, Dortmund-Ems-Kanal, Mittellandkanal einschließlich der Stichkanäle, Elbe-Seiten-Kanal und Küstenkanal - das sind Projekte, die wir in den nächsten Jahren angehen werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer neuen Schleuse bei Lüneburg am Elbe-Seiten-Kanal", hieß es aus der Staatskanzlei.

|| FDP: Infrastruktur wichtig für Wachstum und Arbeitsplätze ||

Der Lüneburger FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Edzard A. Schmidt-Jortzig begrüsste die im Kabinett beschlossene Liste. "Die schwarz-gelbe Landesregierung versucht, so viele Infrastrukturprojekte wie möglich zu uns in die Region zu holen. Das unterscheidet uns in Niedersachsen auch von rot-grün regierten Ländern, wo größere Verkehrsprojekte eher blockiert als realisiert werden." Ob Straßen, Wasserstraßen oder Schienen - eine leistungsfähige Infrastruktur sei die Voraussetzung für Wachstum in unserer Region. "Nur wer seine Infrastruktur weiterentwickelt, hat auch die Chance, dass sich Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze entstehen“, so Schmidt-Jortzig.

|| IHK: Baumaßnahmen schnell beginnen ||

IHK-Präsident Eberhard Manzke unterstrich die Bedeutung der A39 für den norddeutschen Wirtschaftsraum: "Die Autobahnverbindung als Lückenschluss zwischen Wolfsburg und Lüneburg wird die Hafenhinterland-Anbindung des Hamburger Hafens nachhaltig verbessern. Sie wird aber auch eine neue Entwicklungsachse für Gewerbeansiedlungen und -erweiterungen in unserer Region." Manzke appellierte an den Bundesverkehrsminister, Baumaßnahmen schnell zu beginnen, sobald die dafür erforderliche Planungsreife vorliegt.

Wie viele der angemeldeten Liste letztlich umgesetzt werden, liegt jetzt in der Entscheidung des Bundesverkehrsministers.