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Behörde gibt grünes Licht für Erdgassuche

Kommt Fracking nun doch? - Oberbürgermeister Ulrich Mädge reagiert verwundert

Lüneburg, 22.01.2013 - Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat die Durchführung Maßnahmen zur Erkundung von Erdgas- und Erdölvorkommen im Landkreis Lüneburg gestattet. Wie jetzt bekannt wurde, ist die Erlaubnis gestern, einen Tag nach der Landtagswahl, getroffen worden. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung.

"Wie kann es denn sein, dass wir erst aus der Zeitung davon erfahren, dass das LBEG die Erlaubnis schon erteilt hat?" Das LBEG hat gestern zwei Unternehmen erlaubt, in Teilen der Landkreise Lüneburg, Harburg, Heidekreis, Uelzen und Lüchow-Dannenberg nach Erdöl- und Erdgasvorkommen zu suchen. "Davon sind auch Flächen im Stadtgebiet betroffen, aber wir sind über diese Entscheidung nicht informiert worden", sagt der Oberbürgermeister deutlich verärgert, "wir werden das Landesamt nun auffordern, uns den Genehmigungsbescheid zuzuschicken."

Dieser werde dann genau geprüft. Auch eine gerichtliche Überprüfung zieht Mädge in Erwägung. "Ich hoffe jedoch, dass es soweit nicht kommen muss und die neue Landesregierung diesen Irrweg beendet", so Mädge. Der Landkreis hatte sich heute nicht zu dem Thema geäußert.

Die Hansestadt ebenso wie der Landkreis hatten versucht, die Genehmigung mit Hinweis auf die Umwelt und die besonderen Trinkwasservorkommen in der Region zu verhindern. Nach einem Informationsgespräch, das die Umweltausschüsse von Stadt und Landkreis mit der LBEG im vergangenen Jahr führten, wurde indes bereits deutlich, dass die Chancen, die Genehmigung zu verhindern, äußerst gering sind. Bei einer Förderung von sogenanntem unkonventionnellem Erdgas- oder Erdöl wird die umstrittene "Fracking"-Technologie eingesetzt, bei der große Mengen an Wasser zusammen mit einem Gemisch aus Sand und zum Teil hochgiftigen Chemikalien eingesetzt werden (LGheute berichtete).