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Weniger Vorrangflächen für Windräder

Kreisausschuss informiert über aktuelle Planungen - Vorranggebiete schrumpfen auf 930 Hektar

Lüneburg, 29.01.2013 - Über den aktuellen Stand zum Thema "Vorranggebiete für Windenergienutzung" will sich heute der Ausschuss für Erneuerbare Energien des Landkreises Lüneburg informieren lassen. Kreisrätin Monika Scherf wird die Änderungen vorstellen, die seit der letzten Sitzung Ende November vorgenommen worden sind. Da das Thema im Landkreis seit Monaten heftig diskutiert wird, werden zu der öffentlichen Sitzung, die um 15 Uhr in der Ritterakademie beginnt, wieder zahlreiche interessierte und betroffene Bürger erwartet.

Nach der letzten Ausschusssitzung am 20. November 2012, zu der die Verwaltung einen Entwurf mit 13 potenziellen Vorranggebieten vorgelegt hatte, wurden am 4. November in Dahlenburg und am 11. November in Amelinghausen Bürgerversammlungen durchgeführt. Unter großer Beteiligung wurde dort der Vorentwurf vorgestellt. Wichtigste Themen waren die Abstände der Vorrangflächen zu bewohnten Gebieten unter Berücksichtigung des Infraschalls sowie naturschutzfachlicher Aspekte sowie des Landschaftsbildes und der Erholung.

Als kritisch wurden dabei von anwesenden Bürgern Vorranggebiete im Raum der Samtgemeinde Dahlenburg und der Samtgemeinde Ostheide sowie das Vorranggebiet Raven in der Samtgemeinde Amelinghausen und das Vorranggebiet Westergellersen in der Samtgemeinde Gellersen eingeschätzt.

|| Änderungen in den Samtgemeinden Dahlenburg und Ostheide ||

In der darauf vorgenommenen Überarbeitung des Entwurfs ist in der Samtgemeinde Dahlenburg der Repoweringstandort Horndorf-Süd/Mücklingen herausgenommen worden, da ein vorzeitiger Abbau der Altanlagen sich als nicht machbar herausgestellt habe, wie der Landkreis in seinen Unterlagen mitteilt. Hinzu komme, dass die Komplexe der bestehenden Anlagen im Raum der Gemeinden Dahlenburg, Nahrendorf und Tosterglope als Windparks angesehen werden müssten.

Eine weitere Veränderung betrifft das Gebiet der Samtgemeinde Ostheide. Dort soll das Teilgebiet Neetze/Honenberg des Vorranggebietes Neetze/Süttorf zugunsten der Wiederaufnahme des Teilbereichs Thomasburg wegfallen, da hierdurch geringere Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes zu erwarten seien.

|| Keine Änderungen durch Infraschall ||

Beim Thema Infraschall wird es voraussichtlich zu keinen weiteren Änderungen kommen. Nach Prüfung verschiedener Aspekte und Einbeziehung eines entsprechenden Fachbüros sieht die Verwaltung gegenwärtig keine Veranlassung, aus Gründen vermeintlicher Gefahren von Infraschall das Planungskonzept zu ändern oder gar die Planung auszusetzen oder aufzugeben.

Der Gesamtumfang der Vorranggebiete ist um mehr als 300 Hektar auf rund 925 Hektar geschrumpft und beträgt jetzt 0,7 Prozent der Gesamtfläche des Landkreises. Dies entspricht etwa 6 Prozent der Gebietsfläche, die im Landkreis für die Windenergie theoretisch zur Verfügung steht. Der Landkreis geht aber davon aus, dass auch dieser verminderte Umfang noch ausreichend ist, um der Windenergie "substanziell" Raum zu verschaffen.

 

Übersicht über die Vorranggebiete

Vorranggebiet Samt-/Einheitsgemeinde Gemeinde Hektar
Etzen/Ehlbeck Amelinghausen Amelinghausen 103
Raven Amelinghausen Oldendorf/L. 46
Tellmer Amelinghausen Betzendorf 65
Wetzen Amelinghausen/Gellersen Oldendorf/L./Südergellersen 71
Bardowick/Vögelsen Bardowick Bardowick/Vögelsen 221
Boitze Dahlenburg Boitze 37
Köstorf Dahlenburg Dahlem 63
Kirchgellersen Gellersen Kirchgellersen 30
Westergellersen Gellersen Westergellersen 56
Melbeck Ilmenau/Lüneburg Melbeck/Lüneburg 91
Süttorf/Thomasburg Ostheide Neetze 60
Wendhausen Ostheide Reinstorf 82
Gesamt     925