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Das Warten hält an

Landesbehörde kann noch keine Kostenschätzung für die Elbbrücke abgeben

Lüneburg/Hannover, 20.02.2013 - Auf eine belastbare Kostenschätzung für die geplante Elbbrücke bei Neu Darchau wird der Landkreis Lüneburg doch noch etwas warten müssen. Das erfuhren Landrat Manfred Nahrstedt, Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer und der Leiter des Betriebs für Straßenbau und -unterhaltung, Robert Ruth, heute Nachmittag bei Gesprächen mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover. Die Behörde will die Kostenschätzung noch einmal genau unter die Lupe nehmen und begründet dies unter anderem mit neuen EU-Normen.

Die Landesbehörde wollte eigene konkrete Zahlen im Rahmen einer Kostenanalyse noch nicht vorlegen. Sie will zunächst prüfen, welche Auswirkungen eine neue Normen-Richtlinie (Euro-Code) hat, wonach Brücken ab dem 1. Mai 2013 höhere Lasten aufnehmen können müssen. Außerdem seien eine Richtlinie für passive Sicherheit und voraussichtlich ein neues Bemessungshochwasser bei der Kosteneinschätzung zu berücksichtigen - mit der Folge, dass höhere Brückenpfeiler geplant und die Kosten entsprechend steigen würden.

Landesbehörde, Landkreis und das beauftragte Planungsbüro vereinbarten heute eine "gemeinsame vertiefte Kostenbetrachtung", wie der Landkreis mitteilte. Dazu soll das vom Landkreis beauftragte Planungsbüro eine Liste der Risikopunkte für die Kostenschätzung vorbereiten, die mit der Landesbehörde abzustimmen ist. Danach hoffe man, eine Kostenschätzung mit belastbaren Zahlen vorlegen zu können. Zuvor aber soll das derzeit laufende Raumordnungsverfahren abgeschlossen sein, um auch die Kosten der genauen Trassenführung berücksichtigen zu können.

"Alles, was ich heute gehört habe, lässt aus meiner Sicht eine Kostensteigerung erwarten", sagte Landrat Manfred Nahrstedt nach dem Gespräch in Hannover, "diese Zahlen gilt es nun abzuwarten.“

Für die vertiefende Kostenbetrachtung stehen dem Landkreis bereits Landesmittel zur Verfügung. Bisher ging der Landkreis von Bau- und Planungskosten von rund 45 Millionen Euro für die Elbbrücke aus. Davon würde der Landkreis aus eigenen Mitteln einen Kostenanteil von knapp 10 Millionen Euro übernehmen.