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Polizei wirft Blick ins Dunkel

Hannover, 11.03.2013 - Einen "Blick ins Dunkelfeld" begangener, aber vielfach nicht bekannter oder gemeldeter Straftaten will die kriminologische Forschungsstelle (KFS) des Landeskriminalamts Niedersachsen werfen. Ab März 2013 soll dazu eine sogenannte Dunkelfeldstudie in Niedersachsen durchgeführt werden. Die Erkenntnisse daraus sollen die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) um die Sichtweise der  Bevölkerung ergänzen und so ein deutlicheres Bild von der Kriminalitätslage im Land ermöglichen.

Die Erhebung ist in dieser Form bundesweit einzigartig und soll alle zwei Jahre wiederholt werden. "Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt uns an, was bei der Polizei an Straftaten bekannt geworden ist. Wir haben noch keine Erkenntnisse dazu, was nicht angezeigt wird und damit das Dunkelfeld der Kriminalität darstellt. Das wollen wir ändern", so Uwe Kolmey, Präsident des Landeskriminalamts.

40.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre werden in rund 90 Kommunen angeschrieben und zunächst über eine bevorstehende Befragung informiert. Danach wird ein zehnseitiger Fragebogen mit 50 Fragen zu den Themenbereichen Lebenssituation, Opfererfahrungen, Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung und Bewertung  der Polizeiarbeit und Erfahrungen mit und Auswirkungen von Partnergewalt versandt.

"Wir wollen eine Basis schaffen, um zielgenauere Präventionskonzepte zu erstellen, Maßnahmen zur Erhöhung der Anzeigebereitschaft zu initiieren, den Einsatz von personellen und sachlichen Ressourcen bei der Polizei zu verbessern und die Forschung als Indikator für die Wirkung polizeilicher Schwerpunktsetzungen zu nutzen",  so Hartmut Pfeiffer, Projektverantwortlicher und Leiter der Kriminologischen Forschung und Statistik im Landeskriminalamt Niedersachsen.

Die Befragung ist anonym, die Teilnahme freiwillig. Für Rückfragen oder nähere Informationen wird die Hotline 0511-26262-6565 eingerichtet. Eine Beschreibung im Internet gibt es auf www.lka.niedersachsen.de.