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Frauen hinken 22 Prozent hinterher

Lüneburg, 19.03.2013 - Am 21. März ist Equal Pay Day. Dieses Datum markiert den Tag in Deutschland, den Frauen durchschnittlich über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssten, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu erhalten. Mit einem Verdienstabstand von aktuell 22 Prozent liegen die Erwerbseinkommen von Frauen deutlich hinter denen ihrer männlichen Kollegen. "Jeder Tag im Jahr muss ein Tag der gleichen Bezahlung für Männer und Frauen sein", fordert Lüneburgs SPD-Bundestagskandidatin Hiltrud Lotze zum Equal Pay Day.

Auch die Gewerkschaften sind an diesem Tag aktiv. Ihr diesjähriger Aktionstag steht unter dem Motto "Lohnfindung in den Gesundheitsberufen - viel Dienst, weniger Verdienst" und verweist besonders auf die ungleiche Bezahlung in der Gesundheitsbranche, in der die Mehrzahl der Beschäftigten weiblich ist.

Der Lohnspiegel des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung mache deutlich, dass dieser Einkommensrückstand weder durch unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen noch durch eine spezifische Berufswahl oder strukturell unterschiedliche Merkmale zu erklären sei, beklagt Lotze. "Es handelt sich hierbei schlichtweg um geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung."

Sie fordert auf politischer Ebene Gesetze zur Entgeltgerechtigkeit, zur Quotenregelung, zum Mindestlohn und zu mehr Gleichberechtigung. Damit würden allerdings nicht die Ursachen der Ungleichheit bekämpft werden, sondern nur deren Ergebnisse - "vor allem in den Köpfen ist ein Umdenken notwendig, um unser Land gerechter nach vorne zu bringen." Dazu gehöre auch eine Gesellschaft, die das Individuum als solches wertschätzt und nicht nur als "Humanfaktor" für wirtschaftliches Wachstum betrachtet.