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Doch weitere Castor-Transporte nach Gorleben?

Gorleben-Gegner stehen Einigung von Bund und Land Niedersachsen skeptisch gegenüber

Gorleben, 31.03.2013 - Die Ankündigung, es gäbe bei einer Einigung auf ein Endlagersuchgesetz auch einen Stopp von Castor-Transporten, steht aus Sicht der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf "tönernen Füßen". Entgegen der Ankündigung von Umweltminister Peter Altmaier (CDU), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und seines Kabinettskollegen, dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne), wird es nach Einschätzung der BI weitere Castor-Transporte nach Gorleben geben.

Bei ihrem Spitzentreffen am 24. März hatten Altmaier, Weil und Wenzel in Aussicht gestellt, dass eine pluralistisch besetzte Enquete-Kommission Vorschläge für ein Suchverfahren unterbreiten solle und dass die Transporte nicht Gorleben anfahren sollten. Wie die BI mitteilt, sei aber bis 2015 ein Transport mit mittelaktiven Abfällen aus La Hague in 5 Castoren geplant, 21 weitere sollen ab 2015 aus dem britischen Sellafield nach Gorleben rollen. Geplant seien nach Angaben der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) drei 7-Packs.

"Die GNS bzw. die Brennelementlager Gorleben GmbH hatte bereits mit Schreiben vom 2. Februar 2012 bzw. vom 10. Februar 2012 beim Bundesamt für Strahlenschutz die Aufbewahrung von verfestigten mittelradioaktiven Abfällen (MAW-Glaskokillen) in Transport- und Lagerbehältern der Bauart CASTOR HAW28M im Transportbehälterlager Gorleben beantragt", heißt es in der Mitteilung. Der Antrag befinde sich derzeit in der Prüfung.

"Es gibt nirgendwo eine Genehmigung für Einlagerung dieser Abfälle aus La Hague und Sellafield, deshalb stellen wir uns auf weitere Transporte und entsprechend Großaktionen dagegen ein", unterstreicht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.