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Planung von Windkraftanlagen soll besser werden

SPD-Kreistagsfraktionen aus Lüneburg und Harburg diskutieren über Windkraft, Heidewasser und ÖPNV

Marschacht, 14.04.2013 - Einen kreisübergreifenden engeren Schulterschluss bei der Raumplanung für Windkraftanlagen und der weiteren Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vereinbarten jetzt die Lüneburger und die Harburger SPD-Kreistagsfraktionen auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 8. April in Marschacht. An der Kreisgrenze zwischen den beiden Landkreisen bestehe Abstimmungsbedarf über die Grundsätze, nach denen Windkraftanlagen künftig gebaut werden sollen, teilte die Kreistagsfraktion heute mit. Das gelte besonders an der Kreisgrenze zu Salzhausen.

"Die große Mehrheit der Bevölkerung wünscht den Atomausstieg und damit die Energiewende", sagte der Lüneburger SPD-Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Kamp. "Es kommt nun darauf an, die Bevölkerung auf diesem Weg mitzunehmen und mit abgestimmten Konzepten und viel Transparenz bei der Entscheidungsfindung die Entwicklung voranzubringen. Auch über befürchtete negative Effekte wie Schallemissionen und Schattenwurf muss offen geredet werden", so Kamp weiter.

Wegen der Vielschichtigkeit der damit zusammenhängenden Sachfragen vereinbarten die beiden Fraktionen die Bildung einer Arbeitsgruppe mit den jeweiligen Fachleuten ihrer Fraktionen. Die Arbeitsgruppe soll Vorschläge für das weitere Verfahren bei der Aufstellung von Windkraftanlagen machen. "Die strukturellen Gegebenheiten auf beiden Seiten der Kreisgrenze müssen auf diese Weise besser in den Blick genommen werden", forderte Prof. Jens-Rainer Ahrens, SPD-Fraktionsvorsitzender auf der Harburger Seite.

|| S-Bahn Harburg-Lüneburg in ferner Zukunft ||

Ein weiteres Thema war der öffentliche Personennahverkehr. "Die Vorstellung einer S-Bahnlinie entlang der Strecke Harburg-Lüneburg ist eine Option für eine sehr ferne Zukunft mit einem Aufwand von mehreren hundert Millionen Euro", stellte Uwe Harden, stellvertretender Landrat im Landkreis Harburg, klar. Es müsse jedoch an Verbesserungen gearbeitet werden, die kurz- und mittelfristig machbar seien. "Eine verbesserte Vertaktung von Personenzügen mit Haltepunkten auch an den kleineren Bahnhöfen und mehr Direktverbindungen für Lüneburg wäre ein großer Fortschritt für viele Pendler in der Region", forderte Lüneburgs Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers.

Akute Sorgen bereite die Entwicklung des Güterverkehrs auf der Straße. Auch hier soll eine kleine Arbeitsgruppe aus beiden Fraktionen Vorschläge erarbeiten.

|| Mehr Nachhaltigkeit beim Heidewasser ||

Auch das Thema Heidewasser wurde intensiv erörtert. "Die Nutzung der Grundwasserreserven muss strikt dem Grundsatz der Nachhaltigkeit unterliegen", betonte Prof. Hinrich Bonin von der Lüneburger Kreistagsfraktion. In Westergellersen sinke der Grundwasserspiegel mit negativen Folgen für die Landschaft, aber im benachbarten Vierhöfen "saufen die Keller ab", so Bonin.

Brigitte Somfleth, frühere Landtagsabgeordnete aus Meckelfeld, warb dafür, Einnahmen aus der Grundwasserförderung in einen Fonds für Renaturierungsmaßnahmen einzusetzen. Andrea Schröder-Ehlers kritisierte: "Entsprechende Vorschläge haben seit langem auf dem Tisch gelegen, aber die alte Landesregierung war überhaupt nicht bereit, das umzusetzen. Das Thema Wasserentnahme endet nicht an den Kreisgrenzen und muss in einen größeren Zusammenhang gestellt werden."

Nach den Sommerferien wollen sich die beiden Fraktionen erneut zusammensetzen. Dann soll das Thema "Schulentwicklung" auf der Tagesordnung stehen.