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Niedersachsens Gemeindezahl sinkt

Hannover, 27.05.2013 - Bis zum 1. November 2013 wird sich die Zahl der Gemeinden in Niedersachsen auf exakt 1.000 reduzieren. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) mitteilt, wird dieser Rückgang ausschließlich zu Lasten der Mitgliedsgemeinden gehen. Ihre Zahl nimmt von 722 auf 713 ab. Der Samtgemeindebestand wird leicht von 131 auf 129 sinken, während die Zahl der Einheitsgemeinden um eine auf 287 steigen wird. Demographische Entwicklung und der "Zukunftsvertrag" werden als Hauptgründe dieser Entwicklung genannt.

1946 lag die Zahl der Gemeinden im noch jungen Land Niedersachsen bei 4.237. Die meisten von ihnen waren sehr klein. So hatten 3.772 dieser Gemeinden weniger als 1.000 Einwohner und eine professionelle, von hauptamtlichen Kräften geführte Gemeindeverwaltung war damals besonders bei den kleinen Kommunen eher die Ausnahme. In den Folgejahren ergab sich durch den Zuwachs an kommunalen Aufgaben und der damit einhergehenden steigenden Komplexität ein Trend zu größeren Gemeinden. Dadurch war es dann auch möglich, mit hauptamtlichem Personal zu arbeiten.

Insbesondere durch die Gemeindereform in den Jahren 1972 bis 1974 reduzierte sich die Zahl der Gemeinden auf nur noch 1.027. Diese Reform ging konzeptionell davon aus, dass eine Verwaltungseinheit eine Mindestgröße von 7.000 bis 8.000 Einwohnern haben müsse, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können. Ausnahmen gab es in dünnbesiedelten Räumen, wie zum Beispiel der Lüneburger Heide. Hier wurde eine Mindestgröße von 5.000 Einwohnern akzeptiert.

In den letzten Jahren, von Ende 2009 bis Ende 2011, haben nun insbesondere der wachsende Druck durch die demographische Entwicklung als auch die zum Teil großen Haushaltsprobleme in zahlreichen Kommunen den Prozess der Gemeindezusammenschlüsse von 1.022 Gemeinden Ende 2009 auf 1.008 Gemeinden Ende 2011 beschleunigt. Hintergrund war der im Dezember 2009 mit den Spitzenverbänden der Kommunen geschlossene „Zukunftsvertrag". Durch diesen erhielten Gemeinden die Möglichkeit, ihre Finanzprobleme mit Hilfe von Zuschüssen des Landes zu lösen. Voraussetzung dafür war die Fusion mit einer Nachbargemeinde. Bis zum 1. November 2013 wird sich die Zahl der Gemeinden in Niedersachsen nun auf 1.000 Gemeinden verringern. Betroffen sind 11 Gemeinden in der Statistischen Region Braunschweig.