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Junge Union will länger als bis 67 arbeiten

CDU-Nachwuchsorganisation kritisiert Rentenpläne der Großen Koalition

Lüneburg, 17.12.2013 - Gerade erst beschlossen und schon in Frage gestellt. Der von einem kleinen Parteitag der CDU abgesegnete Koalitionsvertrag stößt beim eigenen Parteinachwuchs auf wenig Gegenliebe. "Auch wenn ich den einen oder anderen Punkt im Koalitionsvertrag für richtig halte, sehe ich ihn als Ganzes äußerst skeptisch", verleiht der Vorsitzende der Jungen Union (JU) Lüneburg, Steffen Gärtner, seinem Unmut Luft. "Insbesondere die weitere Aufweichung der Rente mit 67 dürfte sich für die künftigen Generationen als Bürde erweisen", so Gärtner weiter.

Im Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD vereinbart, dass Versicherte schon mit ihrem 63. Lebensjahr abschlagsfrei in Rente gehen können. Hierfür müssen die Versicherten 45 Beitragsjahre vorweisen können, in denen sie in die Rentenkasse eingezahlt haben. Hierzu Gärtner: "Sicherlich mögen einem 45 Beitragsjahre viel vorkommen, aber es sind nicht genug. Die Menschen werden nun einmal immer älter und dies bedeutet, dass sie auch länger arbeiten müssen, gegebenenfalls über 45 Jahre hinaus“. Hier greift dem JU-Vorsitzenden also selbst die alte Ausnahmeregelung von der Rente mit 67 noch zu kurz, die es den Versicherten ermöglicht, nach 45 Beitragsjahren immerhin schon zwei Jahre früher als normal in den Ruhestand zu wechseln.

Ein weiteres Ärgernis für Gärtner ist die Berechnungsgrundlage der Beitragsjahre. "Bei mir stößt es auf Unverständnis, wenn neben den Beschäftigungsjahren auch Perioden der Arbeitslosigkeit als Beitragszeit gelten. Während der Arbeitslosigkeit soll es nun die Bundesagentur für Arbeit sein, die die Beiträge für den Versicherten zahlt. Woher die Arbeitsagentur die nötigen Gelder nehmen wird? Aus schuldenfinanzierten Steuerzuschüssen natürlich oder mit anderen Worten: von den zukünftigen Generationen. Erwirtschaftet hat die Steuerzuschüsse niemand."

Der Appell des JU-Vorsitzenden: "Wenn wir verhindern wollen, dass die Jüngeren und deren Kinder nur noch damit beschäftigt sind, die Schulden der älteren Generationen abzuzahlen, müssen wir an der Rente mit 67 unverändert festhalten. Das ist das Mindeste. Wir können auch gleich den nächsten Schritt mitdenken und uns schon einmal auf ein Renteneintrittsalter jenseits des 67. Lebensjahres einstellen."