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Die Ministerin kommt später

MdB Pols enttäuscht über Verschiebung des Gorleben-Besuchs

Berlin/Lüneburg, 06.02.2014 - Die Umweltministerin kommt, aber nicht jetzt. So liest sich die Antwort, die der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols jetzt von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf seine Einladung vom Januar dieses Jahres erhalten hat. Pols hatte die Ministerin zu einem Besuch nach Gorleben eingeladen, um die dortigen Beschäftigten über die weitere Zukunft des Atommüll-Zwischenlagers und damit auch die berufliche Zukunft der Mitarbeiter zu informieren.

Der Gesprächsbedarf der Mitarbeiter des Bergwerks in Gorleben sei nachvollziehbar, zum jetzigen Zeitpunkt aber würde ein Besuch in Gorleben "den Ergebnissen der laufenden Arbeiten und der Abstimmung mit Niedersachsen über das weitere Vorgehen gemäß Koalitionsvertrag vorweggreifen", lautet die Antwort der Ministerin.

Für Pols ist die Antwort unbefriedigend. "Es ist zwar schön zu hören, dass man um eine Lösung bemüht ist. Was ich aber gar nicht verstehe ist, warum die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gorleben nicht einbezogen werden. Schließlich kennen sie das Bergwerk am besten und könnten ihr Know-how zur Verfügung stellen."

Er sei enttäuscht, dass die Ministerin aktuell nicht mit den Mitarbeitern in Gorleben reden möchte. Im Antwortschreiben der Ministerin steht, dass "für die Glaubwürdigkeit des Standortauswahlverfahrens" die Kommission zur Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe ihre Arbeit aufnehmen müsse, denn nur so könnten die Zweifler in der Region überzeugt werden, dass Gorleben wie jeder andere Standort behandelt wird. Deswegen habe sie einen Besuch in Gorleben erst zum späteren Zeitpunkt eingeplant.

"Es frustriert mich, dass bei allem Verständnis für die Besonderheiten in Gorleben so wenig Rücksicht auf die dort arbeitenden Menschen genommen wird. Es geht hier schließlich auch um über hundert Arbeitsplätze. Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade mit einer Offenhaltung des Bergwerks und der Möglichkeit für interessierte Bürgerinnen und Bürger, sich das Bergwerk anzugucken, Vorurteile und Zweifel abgebaut werden. Denn nur durch Transparenz schafft man auch Klarheit."