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Pauly und Venderbosch gehen ins Rennen

Linke treten bei OB- und Landrats-Wahl im Mai an

Lüneburg, 19.02.2014 - Wenn es nach dem Willen des Lüneburger Kreisverbands der Partei die Linke geht, wird Michèl Pauly der nächste Oberbürgermeister der Hansestadt Lüneburg und Jörg Venderbosch Landrat des Landkreises Lüneburg. Gestern Abend wurden die beiden Politiker von ihrem Kreisverband als Kandidaten für die Oberbürgermeister- und Landratswahl am 25. Mai nominiert. Das Ergebnis der Wahlversammlung fiel eindeutig aus: Beide waren ohne Gegenkandidaten angetreten und erhielten - sozialistisch korrekt - jeweils sämtliche Stimmen der 16 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder.

Michèl Pauly kündigte an, sich weiterhin für eigene Lüneburger Stadtwerke stark zu machen: „Wir dürfen als Stadt nicht von Eon Avacon abhängig sein. Gerade haben Thüringer Kommunen vorgemacht, dass eine Rekommunalisierung der Stromnetze möglich ist. Das ist auch mein Ziel für Lüneburg“, sagt der Vorsitzende der Stadtratsfraktion der Linken. Pauly bedauert zudem, dass nun das LSK-Stadion in Wilschenbruch "einem Villenviertel weichen muss". Zugleich befürwortet er die Umwandlung der Theodor-Körner-Kaserne in einen Sportpark, wo der LSK Hansa möglicherweise eine neue Heimat finden wird. Außerdem will sich Pauly gegen überhöhte Mieten und die "fortschreitende Gentrifizierung in Lüneburg" stark machen.

Landratskandidat Jörg Venderbosch war von 2006 bis 2010 Vorsitzender der Links-Fraktion im Lüneburger Kreistag. Der Diplom-Politikwissenschaftler war dann aus beruflichen Gründen nach Hannover gezogen, dort arbeitet er in der Landesgeschäftsstelle der Linken. Venderbosch will den Landkreis sozialer und ökologischer gestalten. So solle der soziale Wohnungsbau vorangetrieben werden, finanziert durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln vom Land und durch Bürgerdarlehen.

Über die geplante Einführung einer Sozialkarte freut er sich: "Dies war einer der ersten Anträge der Linken im Kreistag. Damals ist die Einführung abgelehnt worden, weil es sich um eine freiwillige Leistung handele, die angeblich nicht zu finanzieren sei. Unser beharrliches Eintreten für die Sozialcard hat sich gelohnt", ist sich der Landratskandidat sicher.  

Ein weiteres Thema ist die Begrenzung der Dispokredit-Zinsen bei der Sparkasse Lüneburg bis maximal 6 Prozent. "Das sind immer noch über 5 Prozent mehr als der Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank. Es kann nicht sein, dass die dem Allgemeinwohl verpflichtete Sparkasse ausgerechnet an denen verdient, die kein Geld haben“, kritisiert Venderbosch.

Beide Kandidaten äußerten sich zudem kritisch gegenüber den ausufernden Kosten für das neue Audimax-Gebäude. Pauly befürchtet, dass die weiteren Baukostensteigerungen am Ende auch an der Stadt hängen bleiben werden.

Als Oberbürgermeister-Kandidat tritt Pauly gegen Amtsinhaber Ulrich Mädge sowie gegen Eckhard Pols (CDU) und Claudia Schmidt (Grüne) an. Venderbosch trifft auf Amtsinhaber Manfred Nahrstedt sowie auf die parteilose Monika Scherf, die für die CDU antritt.